Seit 2011 betreue ich den Bereich Multimedia: Neben eigenen Storys habe ich bisher mehr als 60 Artikel zum Thema UW-Fotografie mit Fototechnikguru Herbert Frei und UW-Fotograf Wolfgang Pölzer entwickelt.
„Fish-Talk“ in Dolby-Surround
Toningenieur Timo Klinge hat ein innovatives System für dreidimensionale Audio-Aufnahmen unter Wasser entwickelt. Mit einem Team war er auf der Karibikinsel Bonaire auf Sound-Expedition – TAUCHEN Redakteur Michael Krüger war dabei.
Mehr als 1000 Meeresbewohner kommunizieren akustisch – die meisten Aufnahmen davon existieren allerdings in jämmerlicher Qualität. Motivation für Soundexperte Timo Klinge, ein völlig neues Aufnahmesystem mit Unterwasser-Mikrofonen (Hydrophonen) zu entwickeln. Mit einem „Surround-Rig“ – einer Spezialkonstruktion mit vier Hydrophonen in fußballgroßen Richtkugeln – hat er die dreidimensionalen Aufnahmen von Fischen und niederen Tieren in der vermeintlichen Stille des Ozeans festgehalten. Besonders abgesehen hat er es auf den lauten Scherenschlag des Knallkrebses. Reiseveranstalter Karibiksport, Videoausrüster Marlin und Ambient Recording haben in einer Co-Produktion die erste Unterwasser-Surround-Dokumentation realisiert. Timo Klinge erläutert im Interview die Tücken der UW-Tonjagd.
Warum Pistolenkrebse?
Pistolenkrebse sind äußerst spannende Kreaturen. Sie gehören zu den lautesten Tieren der Welt. Mit der Schere stoßen sie einen Wasserstrahl aus und bilden eine Blase, die laut wie ein Presslufthammer implodiert. Damit könnten Sie Beutetiere töten und sogar die Sonargeräte von Schiffen in die Irre leiten. Ganz nebenbei kann man das Phänomen der „Sonolumineszenz“ beobachten – ultrakurze, hochenergetische Lichtblitze mit Temperaturen von mehr als 5000 Kelvin.
Wieso fiel die Wahl auf die Karibik und speziell Bonaire?
In der Karibik findet man sehr häufig Pistolenkrebse. Bonaire gilt ja als Tauchertraum und erschien uns ideal. Wir waren zwei Wochen auf der Antilleninsel unterwegs. Wir haben uns in der lokalen Tauchszene über die besten Knallkrebs-Spots informiert. Wie liefen die Dreharbeiten?
Mit Segelschiff und Speedbooten sind wir ausgewählte Riffe abgefahren. Dort haben wir die empfindlichen Hydrophone „TC 4042“ mit einer Richtkugel ins Wasser gehalten, bis wir die akustisch interessantesten Stellen geortet haben. Wir haben bis zu vier Tauchgänge pro Tag absolviert – häufig nachts, denn dann gehen die Tiere im Rudel auf die Jagd … unter Wasser hört man im Riff ein lautes Knistern und Knallen! Wir waren ja schon etwas vorbereitet, denn bei der ersten Mission sind wir ähnlich vorgegangen.
Ihr wart bereits auf Tonjagd?
2008 starteten wir die erste Soundmission im Rahmen einer UNESCO-Expedition auf Belize. Technisch waren wir mit den Aufnahmen allerdings noch nicht zufrieden. Ein Teil des Teams der ersten Expedition wollte sich mit dem Misserfolg nicht zufrieden geben. Die Öffentlichkeit sollte von dieser erstaunlichen Klangvielfalt erfahren, die einem diesen Lebensraum viel näher bringt. Wir haben das Equipment verbessert und an der Aufnahmetechnik gefeilt. Speziell für die Bonaire-Expedition haben wir das erste Unterwassergehäuse für professionelle Tonrekorder entwickelt. Es besteht aus eloxiertem und mit Teflon beschichtetem Aluminium, bietet Zugriff auf alle wichtigen Funktionen und hat acht wasserdichte Audio-Eingänge.
Wie habt ihr die Atemgeräusche der Taucher verhindert?
Die Blubbergeräusche sind natürlich ein Problem, denn wir waren nicht mit Rebreathern unterwegs. Bei den offenen Systemen, mit denen die Taucher unter Wasser waren hätte man natürlich die Atemgeräusche gehört. Der dadurch entstehende Lärm macht qualitativ hochwertige Tonaufnahmen unmöglich. Daher entschlossen wir uns, das Surround-Rig und eine Kamera am Boden im Sand zu verankern und alles Weitere dem Glück und unseren Lampen als Lockmittel zu überlassen. Außerdem hatten wir erfahrene Kameramänner mit zusätzlichen Hydrophonen an den Kameras dabei. Wir haben von der ersten Mission gelernt.
Was ist ein Hydrophon genau? Was unterscheidet es von einem Mikrofon?
Hydrophone sind völlig anders konstruiert als Mikrofone. Dabei geht es weniger um die Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit sondern vielmehr um die unterschiedlichen akustischen Härten (Impedanz). Während es Mikrophone auch als Schnelle-Empfänger (Tauchspulmikrofone, Bändchenmikrofone) gibt, werden Hydrophone meist als Druckempfänger eingesetzt. Dabei wird vorzugsweise der piezoelektrische Effekt genutzt. Um Mikrofone wasserdicht zu machen, kann man ein Kondom über den Mikrofonkörper ziehen. Von einfallsreichen Tontechnikern wird dieser Trick bei Außenaufnahmen im Regen oder unter Wasser im Schwimmbad praktisch angewendet. Die schlaffe Latex-Haut dichtet die Mikrofonkapsel wasserdicht ab, und die Druckänderungen werden übertragen. Diese Technik ist jedoch nur bei reinen Druckempfängern anwendbar und klingt nicht sehr realistisch, da sich hinter der Membran noch Luft befindet die hohe Frequenzen sehr stark dämpft. (also bei Mikrofonen mit Kugelcharakteristik); Druckgradientenempfänger – wie Mikrofone mit Richtcharakteristik Niere – funktionieren damit nicht.
Wozu dienen die Kugeln?
Alle Unterwassermikrofone sind auf Grund der schwierigen Akustik unter Wasser immer ungerichtet. Das macht Surround-Aufnahmen nahezu unmöglich. Die Kugeln dienen dazu, eine Ortung zu ermöglichen. Für den normalen Menschen sind Schallwellen mit einer Frequenz von 16 bis etwa 20 000 Herz bei einem Schalldruckpegel von null Dezibel hörbar. Durch die hohe Empfindlichkeit und den damit verbundenen enormen Signal-Rausch-Abstand der Unterwasser-Mikrofone, können die leisesten Geräusche wie das Knirschen eines Sandkorns mit einer Empfindlichkeit von minus 170 Dezibel rauschfrei in Top-Qualität aufgezeichnet werden.
Glaubt ihr, dass Dolby-Surround-Aufnahmen neue Erkenntnisse bringen können?
Von den bislang mehr als 1000 aufgenommenen unterschiedlichen Tiergeräuschen konnten nur wenige den Tieren zugeordnet werden. Mit unser Technik ergeben sich daher völlig neue Möglichkeiten für die Wissenschaft. Wir konnten die Unterwasser-Akustik-Ikone Lars Kindermann vom Alfred-Wegener-Institut als Berater und Partner gewinnen und arbeiten gerade gemeinsam mit einer Produktionsfirma an einer internationalen Dokumentationsreihe namens „Sounds of the Ocean“.
Können Taucher solche UW-Hörtouren live erleben?
Dazu gibt es konkrete Überlegungen, denn viele Taucher haben sich wegen der Aufnahmen bei uns gemeldet und möchten gerne an Soundexpeditionen teilnehmen. Karibiksport plant jetzt als weltweit erster Anbieter, eine Unterwasser-Hörtour für Taucher auf Bonaire anzubieten. Wir stehen in engem Kontakt mit dem Reiseveranstalter und es gibt konkrete Verhandlungen.
Michael Krüger
Hydrophone wandeln Wasserschall in eine dem Schalldruck entsprechende elektrische Spannung um und werden im Meer eingesetzt, um Wasserschallgeräusche aufzunehmen. Bei dem „TC 4042“ handelt es sich um ein kugelförmiges, rauschfreies Hydrophon. Über den eingebauten 20 dB Vorverstärker erlangt das Unterwassermikrofon eine erstaunliche Empfindlichkeit. Das Mikrofon zeichnet sich durch einen sehr hohen Signal-Rausch-Abstand aus. Aufnahmen mit Hydrophonen sind nichts für Amateure: Das „TC 4042“ kostet mit Kabeln und Steckern mehr als 3000 Euro. Qualität hat seinen Preis: Dieses Hydrophon ist laut Hersteller so gut, dass es unters Kriegsmittelkontrollgesetz fällt!
Ambient Recording
Timo Klinge, 30, begann 2005 mit der Entwicklung der ersten Unterwasser-Surround-Technik. Nach seinem Studium der Tontechnik an der SAE München und Middlesex University London arbeitete er als Dozent und betrieb ein Tonstudio. 2008, als seine Technologie bereit war für die erste Erprobung, nahm er die Einladung zu einer UNESCO-Expedition nach Belize an, um dort die ersten Unterwasser Surround Aufnahmen zu realisieren. Seit 2010 ist er mit seiner Firma ein Teil von Ambient Recording.Weitere Informationen unter: www.ambient.de.
Die Bonaire-Dokumentation gibt es auf TAUCHENMagazinTV unter http://youtu.be/6DmeAffUIOo zu sehen.
Technik-Check vor der audiovisuellen Reise ins Riff: Timo Klinge (links) mit Inka Lübcke und Michael Krüger (Mitte).
Mit dem Surround-Rig auf UW-Tonjagd.
Toningenieur Timo Klinge hat ein innovatives System für dreidimensionale Audio-Aufnahmen unter Wasser entwickelt. Mit einem Team war er auf der Karibikinsel Bonaire auf Sound-Expedition – TAUCHEN Redakteur Michael Krüger war dabei.
Mehr als 1000 Meeresbewohner kommunizieren akustisch – die meisten Aufnahmen davon existieren allerdings in jämmerlicher Qualität. Motivation für Soundexperte Timo Klinge, ein völlig neues Aufnahmesystem mit Unterwasser-Mikrofonen (Hydrophonen) zu entwickeln. Mit einem „Surround-Rig“ – einer Spezialkonstruktion mit vier Hydrophonen in fußballgroßen Richtkugeln – hat er die dreidimensionalen Aufnahmen von Fischen und niederen Tieren in der vermeintlichen Stille des Ozeans festgehalten. Besonders abgesehen hat er es auf den lauten Scherenschlag des Knallkrebses. Reiseveranstalter Karibiksport, Videoausrüster Marlin und Ambient Recording haben in einer Co-Produktion die erste Unterwasser-Surround-Dokumentation realisiert. Timo Klinge erläutert im Interview die Tücken der UW-Tonjagd.
Warum Pistolenkrebse?
Pistolenkrebse sind äußerst spannende Kreaturen. Sie gehören zu den lautesten Tieren der Welt. Mit der Schere stoßen sie einen Wasserstrahl aus und bilden eine Blase, die laut wie ein Presslufthammer implodiert. Damit könnten Sie Beutetiere töten und sogar die Sonargeräte von Schiffen in die Irre leiten. Ganz nebenbei kann man das Phänomen der „Sonolumineszenz“ beobachten – ultrakurze, hochenergetische Lichtblitze mit Temperaturen von mehr als 5000 Kelvin.
Wieso fiel die Wahl auf die Karibik und speziell Bonaire?
In der Karibik findet man sehr häufig Pistolenkrebse. Bonaire gilt ja als Tauchertraum und erschien uns ideal. Wir waren zwei Wochen auf der Antilleninsel unterwegs. Wir haben uns in der lokalen Tauchszene über die besten Knallkrebs-Spots informiert. Wie liefen die Dreharbeiten?
Mit Segelschiff und Speedbooten sind wir ausgewählte Riffe abgefahren. Dort haben wir die empfindlichen Hydrophone „TC 4042“ mit einer Richtkugel ins Wasser gehalten, bis wir die akustisch interessantesten Stellen geortet haben. Wir haben bis zu vier Tauchgänge pro Tag absolviert – häufig nachts, denn dann gehen die Tiere im Rudel auf die Jagd … unter Wasser hört man im Riff ein lautes Knistern und Knallen! Wir waren ja schon etwas vorbereitet, denn bei der ersten Mission sind wir ähnlich vorgegangen.
Ihr wart bereits auf Tonjagd?
2008 starteten wir die erste Soundmission im Rahmen einer UNESCO-Expedition auf Belize. Technisch waren wir mit den Aufnahmen allerdings noch nicht zufrieden. Ein Teil des Teams der ersten Expedition wollte sich mit dem Misserfolg nicht zufrieden geben. Die Öffentlichkeit sollte von dieser erstaunlichen Klangvielfalt erfahren, die einem diesen Lebensraum viel näher bringt. Wir haben das Equipment verbessert und an der Aufnahmetechnik gefeilt. Speziell für die Bonaire-Expedition haben wir das erste Unterwassergehäuse für professionelle Tonrekorder entwickelt. Es besteht aus eloxiertem und mit Teflon beschichtetem Aluminium, bietet Zugriff auf alle wichtigen Funktionen und hat acht wasserdichte Audio-Eingänge.
Wie habt ihr die Atemgeräusche der Taucher verhindert?
Die Blubbergeräusche sind natürlich ein Problem, denn wir waren nicht mit Rebreathern unterwegs. Bei den offenen Systemen, mit denen die Taucher unter Wasser waren hätte man natürlich die Atemgeräusche gehört. Der dadurch entstehende Lärm macht qualitativ hochwertige Tonaufnahmen unmöglich. Daher entschlossen wir uns, das Surround-Rig und eine Kamera am Boden im Sand zu verankern und alles Weitere dem Glück und unseren Lampen als Lockmittel zu überlassen. Außerdem hatten wir erfahrene Kameramänner mit zusätzlichen Hydrophonen an den Kameras dabei. Wir haben von der ersten Mission gelernt.
Was ist ein Hydrophon genau? Was unterscheidet es von einem Mikrofon?
Hydrophone sind völlig anders konstruiert als Mikrofone. Dabei geht es weniger um die Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit sondern vielmehr um die unterschiedlichen akustischen Härten (Impedanz). Während es Mikrophone auch als Schnelle-Empfänger (Tauchspulmikrofone, Bändchenmikrofone) gibt, werden Hydrophone meist als Druckempfänger eingesetzt. Dabei wird vorzugsweise der piezoelektrische Effekt genutzt. Um Mikrofone wasserdicht zu machen, kann man ein Kondom über den Mikrofonkörper ziehen. Von einfallsreichen Tontechnikern wird dieser Trick bei Außenaufnahmen im Regen oder unter Wasser im Schwimmbad praktisch angewendet. Die schlaffe Latex-Haut dichtet die Mikrofonkapsel wasserdicht ab, und die Druckänderungen werden übertragen. Diese Technik ist jedoch nur bei reinen Druckempfängern anwendbar und klingt nicht sehr realistisch, da sich hinter der Membran noch Luft befindet die hohe Frequenzen sehr stark dämpft. (also bei Mikrofonen mit Kugelcharakteristik); Druckgradientenempfänger – wie Mikrofone mit Richtcharakteristik Niere – funktionieren damit nicht.
Wozu dienen die Kugeln?
Alle Unterwassermikrofone sind auf Grund der schwierigen Akustik unter Wasser immer ungerichtet. Das macht Surround-Aufnahmen nahezu unmöglich. Die Kugeln dienen dazu, eine Ortung zu ermöglichen. Für den normalen Menschen sind Schallwellen mit einer Frequenz von 16 bis etwa 20 000 Herz bei einem Schalldruckpegel von null Dezibel hörbar. Durch die hohe Empfindlichkeit und den damit verbundenen enormen Signal-Rausch-Abstand der Unterwasser-Mikrofone, können die leisesten Geräusche wie das Knirschen eines Sandkorns mit einer Empfindlichkeit von minus 170 Dezibel rauschfrei in Top-Qualität aufgezeichnet werden.
Glaubt ihr, dass Dolby-Surround-Aufnahmen neue Erkenntnisse bringen können?
Von den bislang mehr als 1000 aufgenommenen unterschiedlichen Tiergeräuschen konnten nur wenige den Tieren zugeordnet werden. Mit unser Technik ergeben sich daher völlig neue Möglichkeiten für die Wissenschaft. Wir konnten die Unterwasser-Akustik-Ikone Lars Kindermann vom Alfred-Wegener-Institut als Berater und Partner gewinnen und arbeiten gerade gemeinsam mit einer Produktionsfirma an einer internationalen Dokumentationsreihe namens „Sounds of the Ocean“.
Können Taucher solche UW-Hörtouren live erleben?
Dazu gibt es konkrete Überlegungen, denn viele Taucher haben sich wegen der Aufnahmen bei uns gemeldet und möchten gerne an Soundexpeditionen teilnehmen. Karibiksport plant jetzt als weltweit erster Anbieter, eine Unterwasser-Hörtour für Taucher auf Bonaire anzubieten. Wir stehen in engem Kontakt mit dem Reiseveranstalter und es gibt konkrete Verhandlungen.
Michael Krüger
Hydrophone wandeln Wasserschall in eine dem Schalldruck entsprechende elektrische Spannung um und werden im Meer eingesetzt, um Wasserschallgeräusche aufzunehmen. Bei dem „TC 4042“ handelt es sich um ein kugelförmiges, rauschfreies Hydrophon. Über den eingebauten 20 dB Vorverstärker erlangt das Unterwassermikrofon eine erstaunliche Empfindlichkeit. Das Mikrofon zeichnet sich durch einen sehr hohen Signal-Rausch-Abstand aus. Aufnahmen mit Hydrophonen sind nichts für Amateure: Das „TC 4042“ kostet mit Kabeln und Steckern mehr als 3000 Euro. Qualität hat seinen Preis: Dieses Hydrophon ist laut Hersteller so gut, dass es unters Kriegsmittelkontrollgesetz fällt!
Ambient Recording
Timo Klinge, 30, begann 2005 mit der Entwicklung der ersten Unterwasser-Surround-Technik. Nach seinem Studium der Tontechnik an der SAE München und Middlesex University London arbeitete er als Dozent und betrieb ein Tonstudio. 2008, als seine Technologie bereit war für die erste Erprobung, nahm er die Einladung zu einer UNESCO-Expedition nach Belize an, um dort die ersten Unterwasser Surround Aufnahmen zu realisieren. Seit 2010 ist er mit seiner Firma ein Teil von Ambient Recording.Weitere Informationen unter: www.ambient.de.
Die Bonaire-Dokumentation gibt es auf TAUCHENMagazinTV unter http://youtu.be/6DmeAffUIOo zu sehen.
Technik-Check vor der audiovisuellen Reise ins Riff: Timo Klinge (links) mit Inka Lübcke und Michael Krüger (Mitte).
Mit dem Surround-Rig auf UW-Tonjagd.
Touchscreen statt Papier
Ist das „Old-School“-Logbuch reif für die Mottenkiste? Immer mehr Taucher nutzen die Möglichkeiten
der digitalen Logbuch-Apps für Tablets und Smartphones – wir zeigen die besten!
VON MICHAEL KRÜGER
Die einst als Spielzeug belächelten Apps sind ein riesiger Zukunftsmarkt mit enormem Wachstumspotenzial. Eine Million Apps gibt es aktuell im iOS-App-Store. 60 Milliarden Downloads nach nur fünf Jahren! Auch für Taucher gibt es immer mehr intelligente Anwendungen – die kiloschweren Papierhefter und Fischbestimmungsführer bekommen massive Konkurrenz: Das Smartphone wird damit immer mehr zur Schnittstelle von Tauchcomputerdaten, Desktop-Anwendungen und Web-Lexika.
Was können die neuen Logbuch-Apps wirklich? Wir haben sie getestest! Neben der Aufzeichnung üblicher Tauchgangsparameter werden multifunktionale Anwendungen immer bedeutender: Die Einbindung von UW-Bildern und GPS-Daten ist bei vielen Standard. Die Synchronisation mit dem Tauchcomputer als wünschenswertes Feature beherrschen nur die wenigsten. Direkt vom Tauchcomputer ins Smartphone? Das funktioniert bisher nur mit „DiveMate USB“. App-Interessierte werden mit vielen Handy-Betriebssystemen konfrontiert. Der Markt wird von Apple und Samsung beherrscht. Aktuelle Statistiken sagen, dass die Anwender in Deutschland rund 60 Prozent Google Android und 20 Prozent Apple iOS nutzen – die übrigen wählen Symbian, Windows oder Blackberry. Zur Info: Nach einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom wurden in diesem Jahr 28 Millionen Smartphones in Deutschland verkauft.
Nur mit dem emotionalen Faktor eines mit Stempeln und Notizen verzierten Logbuchs kann keine App mithalten. Für Statistik-Freaks sind die Logbücher ein Segen. Nichts bleibt unerwähnt: Wer mag, kann in einigen Logbüchern seinen Neopren-Boots eigene Namen geben, Fotos davon einbinden, Datum, Kaufpreis und GPS-Koordinaten eingeben. Aber was an manchen Stellen absurd anmutet, zeigt, welches Potenzial in diesem Bereich steckt. Die meisten befinden sich in einem Entwicklungsprozess – die Tendenz ist aber eindeutig: Das digitale Logbuch wird zu einer Plattform mit sozialem Netzwerk, Reise-Guides und Karten.
Michael Krüger
Reefbook
„Reefbook“ ist eine Logbuch-App für das iPad. Das Programm lässt sich intuitiv bedienen und ist gut und einfach strukturiert. Die drei Menüpunkte sind Logbuch, Equipment und Buddies. Im Tauchgangsmenü lassen sich alle Parameter manuell eingeben (Datum, Dauer, Gewicht, Luft, Tauchgangskurve). Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die Tauchplätze über GPS und Karten zu orten und die Tauchgänge mit eigenen Fotos zu illustrieren. Im Equipment-Bereich kann die eigene Tauchausrüstung verwaltet werden.
Beim letzten Menüpunkt lässt sich das Profil der Tauchbuddies eingeben. Insgesamt ein übersichtliches, selbsterklärendes Layout. Leider fehlen beim „Reefbook“ wichtige Features wie die Tauchcomputer-Synchronisation oder iCloud-basierte Anbindungen an Lösungen wie „Diviac“ (siehe S. 103). Außerdem gibt es noch Bugs im Handling. In der aktuellen Version kann man die Fotos weder sortieren noch löschen.
Kompatibilität: erfordert iOS 6.0 oder neuer. Kompatibel mit iPad
Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch
Preis: 4,49 Euro im App-Store
www.reefbook.eu
TAUCHEN MEINT:
Visuell überzeugend: Klare Menüführung und intuitiv zu bedienen. Aber wichtige Features wie Tauchcomputer-Synchronisation fehlen! Keine Anbindung an iCloud-orientierte Lösungen.
Entwickler-info: Das Foto-Management in der App soll nach Anfrage bei der kommenden Version überarbeitet werden. Die Tauchcomputer-Synchronisation war von Anfang an geplant. Es gab Gespräche mit namhaften Tauchcomputerherstellern. Im Augenblick scheitert eine USB-Anbindung an den hohen Zertifizierungskosten von Apple, die die Computerhersteller zu tragen hätten. Die Anbindung per Bluetooth oder WLAN wird von den relevanten Produkten nicht unterstützt. Als Workaround soll Version 1.0.4 mit einem Import-/Export-Mechanismus auf Basis des verbreiteten CSV-Dateiformats angeboten werden. Sobald Produkte verfügbar sind, die über eine enstprechende Konnektivität zum iPad verfügen, und Hersteller das nötige Protokoll offenlegen, soll diese Funktion bereitgestellt werden.
Divemate USB
Auf den ersten Blick ist die Menüführung etwas verwirrend, aber diese App hat es in sich: Neben der üblichen Eingabe von persönlichen Daten und Bildern lassen sich mit „DiveMate“ die Daten des Tauchcomputers direkt via USB auslesen. Auch das ist klasse: Mit der Multi-Diver-Funktion kann ein Gerät von mehreren Tauchern benutzt werden. Die Offline-Nutzung ist möglich – auch für einige Karten. Anbindung an „Diviac“ (siehe S. 103). Design und Bedienerführung sind noch nicht ideal: Die 90er-Jahre-Optik wirkt überladen und macht die tolle Anwendung leider unübersichtlich. Nicht für iPhone und iPad. Weiterhin wurde „DiveMate USB“ um eine neue Druckfunktion erweitert. Taucher können jetzt die Tauch-Profile ihrer Logbücher in verschiedenen Stilen drucken. Diese können auch per E-Mail versendet oder als PDF gespeichert werden.
Wenn man gedrucktes Papier benötigt, ist ein Vollblatt Profil- und Karten-Druck nur einen Klick entfernt.
KOMPATIBILITÄT: erfordert Android 2.2 oder neuer SPRACHEN: Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch u. a.
Preis: Gratis (auf 20 Tauchgänge limitert). Wer den Funktionsumfang nutzen möchte, kommt an den Erweiterungen nicht vorbei: „Data Pack“ für Import-/Exportfunktionen. „USB-Pack“, um Tauchcomputer auszulesen und „Map Pack“, um alle Karten zu nutzen (jeweils 3,99 Euro – zusammen 9,58 Euro) im Google Playstore.
www.divemate.de
TAUCHEN MEINT:
In puncto Vielseitigkeit das beste Logbuch: Daten können per USB auf Smartphone oder Tablet ausgelesen werden. Anbindung an „Diviac“ (siehe rechts). Design und Menüführung verbesserungswürdig – nicht für Apple-User.
Entwickler-info:
So gut wie alle Tauchcomputer-Interfaces haben USB – das ist leider nicht an Apple-Geräte anschließbar. Es würde über Zusatz-Hardware gehen, aber die müssten die Hersteller entwickeln. Zur Messe „boot 2014“ wird es „DiveMate 2.0“ geben. Darin können Tauchplätze und Brevets besser verwaltet werden. Dazu wird auch die Benutzerschnittstelle überarbeitet.
Desktop-Programme
Diviac
„Diviac“ ist eine äußerst interessante Online-Plattform, die mit dem „DiveMate USB“ synchronisiert wird. Logbuch, Reiseführer, Fischbestimmungsguide und Social-Network in einem. Ein cloud-basiertes Logbuch mit Kommentarfunktionen und ein soziales Netzwerk, bei dem sich die Tauchcommunity mit Kommentaren zu Reisezielen, Tauchspots und einer intelligenten Fischdatenbank (mit derzeit 20 000 Tieren) einbringen kann. Allerdings befindet sich die Website in der Beta-Phase. Wir fanden noch einige Bugs bei der Eingabe des Tauchprofils, aber das wird sicherlich im Laufe der Zeit verbessert werden. Nutzer von „DiveMate USB“ haben den vollen Datenzugriff. Kosten: Der Basisvertrag ist kostenlos und bietet jederzeit Zugriff auf Logbuch und Fotos. Allerdings – und das ist der Haken –dürfen nur fünf Tauchgänge im Jahr eingeloggt werden bei 100 MB Fotospeicher. Also werden viele upgraden.
Preis: 14,99 US-Dollar im Jahr (bei einem 3-Jahres-Vertrag 9,99 US-Dollar pro Jahr). Dann gibt es fast alle Funktionen und 1 GB- Fotodaten. Ein Premiumvertrag kostet 19,99 US-Dollar im Jahr, (bei 3-Jahres-Vertrag 14,99 US-Dollar pro Jahr) mit 5 GB Fotospeicher und Erweiterungen für Kreisel- und Techdiver.
www.diviac.com
TAUCHEN MEINT:
Wegweisende Web-Plattform: Logbuch, Reiseführer und Netzwerk. Mit „DiveMate USB“ synchronisierbar. Beta-Phase!
Diving Log 5.0
„Diving Log 5.0“ ist eine Online-Plattform, um Tauchgänge zuverlässig zu verwalten und ist über Apps wie „Dive Log“ (iPad) oder „Diving Log“ (Windows-Phone) nutzbar. Die Daten können von allen Tauchcomputern übernommen werden: Entweder durch Import mit der Herstellersoftware oder durch eine direkte Auslesefunktion. Alle Parameter können über verschiedene Exportschnittstellen in andere Formate konvertiert werden. Das funktioniert mit iPhone, Windows Phone und Android. Logbuchseiten können angepasst und einem integrierten „Report Designer“ erstellt werden. Mit ausführlichen Statistiken und Diagrammen sind Taucher in der Lage, ihre Tauchgänge bis ins allerletzte Detail zu analysieren. Über die Such- und Filterfunktion sind Informationen gezielt verfügbar. Zusätzlich zu den Tauchgängen können in „Diving Log 5.0“ Ausrüstungsgegenstände, Buddies, Fotos und Tauchplätze verwaltet werden. Kompatibilität: mit Apple-, Android- und Windows-Smartphones synchronisierbar
Preis: 35 Euro
www.divinglog.de
TAUCHEN MEINT:
Tolles Konzept! Mit Apps wie „Dive Log“ können Tauchcomputerdaten, Statistiken und Netzwerke genutzt werden.
Dive Log
Aufgeräumt und funktional präsentiert sich „Dive Log“: Diese App wird entweder als eigentständiges Logbuch verwendet oder in Verbindung mit Desktop-Programmen wie „Diving Log 5.0“ (siehe Seite 103) erweitert. Die Synchronisation mit dem iPhone oder iPad läuft tadellos. Auch „Dive Log“ gehört zu den Programmen, die sich weitgehend selbst erklären. Eine simple Menüleiste auf der linken Seite und der reduzierte Einsatz von Symbolen und Farben schafft Klarheit: Tauchprofil und Parameter werden übersichtlich dargestellt. Praktisch: Die Buddy-Funktion ist komplet mit den Kontakten des Smartphones integriert. Dadurch lassen sich die Daten eines neuen Buddies sehr einfach eingeben und verwalten. Die GPS-Koordinaten des Tauchplatzes werden ebenfalls über im iOS-Gerät eingebaute Ortungsdienste gespeichert. Es können sogar die Profile der meisten Tauchcomputer angezeigt werden, wenn die Desktop-Anwendung verwendet wird. Die Daten werden dann auf das iPhone kopiert.
KOMPATIBILITÄT: erfordert iOS 4.3 oder neuer, kompatibel mit IPhone, iPad und iPod touch
SPRACHEN: Deutsch, Englisch, Spanisch,
Französisch, Niederländisch
TAUCHEN MEINT:
Übersichtlich und mit großem Leistungsumfang. Grafisch klar und einfach strukturiert. Mit „Divelog 5.0“ ist die Synchronisation mit Tauchcomputern möglich. Die Buddy-Funktion wird über die iPhone-Kontakte verwaltet.
Entwickler-info:
Dive Log ist auf dem iPhone oder iPad kompatibel mit der Desktop-Anwendung „Diving Log 5.0“ (siehe S. 103). Damit werden viele Tauchcomputer beim Import von Tauchdaten unterstützt. Unter Mac OS X können die Daten außerdem mit dem kostenlosen Dive-Log-Manager synchronisiert werden. Die Desktop-Anwendung MacDive (www.mac-dive.com) hat auch eine eingebaute Sync-Funktion zum iPhone/iPad.
Preis: 10,99 Euro
www.goo.gl/NwHw0x
Diving Log
Kann solo verwendet oder mit Desktop-Programmen wie „Diving Log 5.0“ (siehe Seite 103) synchronisiert werden. Dann sind auch Tauchcomputerdaten verfügbar. Anzeige von Land, Ort, Tauchplatz, Ausrüstung und persönlichen Daten. Statistiken, Tauchplatzkarte & Navigation sind ebenfalls integriert. Nicht für Apple und Samsung-Fans nutzbar.
KOMPATIBILITÄT:
Windows-Phone
SPRACHEN: Deutsch, Englisch, Französisch
Preis: 2,99 Euro
www.goo.gl/n4pLkK
TAUCHEN MEINT:
Klasse Design: Kompakt und mit Desktop-Programmen erweiterbar. Nur für Windows-Phone.
DNA Blue
In Zusammenarbeit mit Scubapro-Uwatec entwickelt.Ermöglicht, die Daten einfach via WiFi oder Dropbox zu synchronisieren. Die Navigation ist äußerst abstrus. Funktioniert übrigens nicht nur mit Scubapro-Tauchcomputern. Toll: Wetterberichte mit Wind- und Wellenangaben sind verfügbar. Kostenloses App mit vielen Parametern.
KOMPATIBILITÄT:
iPhone, iPad und iPod touch
SPRACHEN: Deutsch, Englisch, Französisch,
Italienisch, Spanisch
Preis: gratis
www.goo.gl/tvwSdj
TAUCHEN MEINT:
Kryptische Menüführung. Das „Dive Log Book“ kann aber viele und ist gratis!
Ist das „Old-School“-Logbuch reif für die Mottenkiste? Immer mehr Taucher nutzen die Möglichkeiten
der digitalen Logbuch-Apps für Tablets und Smartphones – wir zeigen die besten!
VON MICHAEL KRÜGER
Die einst als Spielzeug belächelten Apps sind ein riesiger Zukunftsmarkt mit enormem Wachstumspotenzial. Eine Million Apps gibt es aktuell im iOS-App-Store. 60 Milliarden Downloads nach nur fünf Jahren! Auch für Taucher gibt es immer mehr intelligente Anwendungen – die kiloschweren Papierhefter und Fischbestimmungsführer bekommen massive Konkurrenz: Das Smartphone wird damit immer mehr zur Schnittstelle von Tauchcomputerdaten, Desktop-Anwendungen und Web-Lexika.
Was können die neuen Logbuch-Apps wirklich? Wir haben sie getestest! Neben der Aufzeichnung üblicher Tauchgangsparameter werden multifunktionale Anwendungen immer bedeutender: Die Einbindung von UW-Bildern und GPS-Daten ist bei vielen Standard. Die Synchronisation mit dem Tauchcomputer als wünschenswertes Feature beherrschen nur die wenigsten. Direkt vom Tauchcomputer ins Smartphone? Das funktioniert bisher nur mit „DiveMate USB“. App-Interessierte werden mit vielen Handy-Betriebssystemen konfrontiert. Der Markt wird von Apple und Samsung beherrscht. Aktuelle Statistiken sagen, dass die Anwender in Deutschland rund 60 Prozent Google Android und 20 Prozent Apple iOS nutzen – die übrigen wählen Symbian, Windows oder Blackberry. Zur Info: Nach einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom wurden in diesem Jahr 28 Millionen Smartphones in Deutschland verkauft.
Nur mit dem emotionalen Faktor eines mit Stempeln und Notizen verzierten Logbuchs kann keine App mithalten. Für Statistik-Freaks sind die Logbücher ein Segen. Nichts bleibt unerwähnt: Wer mag, kann in einigen Logbüchern seinen Neopren-Boots eigene Namen geben, Fotos davon einbinden, Datum, Kaufpreis und GPS-Koordinaten eingeben. Aber was an manchen Stellen absurd anmutet, zeigt, welches Potenzial in diesem Bereich steckt. Die meisten befinden sich in einem Entwicklungsprozess – die Tendenz ist aber eindeutig: Das digitale Logbuch wird zu einer Plattform mit sozialem Netzwerk, Reise-Guides und Karten.
Michael Krüger
Reefbook
„Reefbook“ ist eine Logbuch-App für das iPad. Das Programm lässt sich intuitiv bedienen und ist gut und einfach strukturiert. Die drei Menüpunkte sind Logbuch, Equipment und Buddies. Im Tauchgangsmenü lassen sich alle Parameter manuell eingeben (Datum, Dauer, Gewicht, Luft, Tauchgangskurve). Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die Tauchplätze über GPS und Karten zu orten und die Tauchgänge mit eigenen Fotos zu illustrieren. Im Equipment-Bereich kann die eigene Tauchausrüstung verwaltet werden.
Beim letzten Menüpunkt lässt sich das Profil der Tauchbuddies eingeben. Insgesamt ein übersichtliches, selbsterklärendes Layout. Leider fehlen beim „Reefbook“ wichtige Features wie die Tauchcomputer-Synchronisation oder iCloud-basierte Anbindungen an Lösungen wie „Diviac“ (siehe S. 103). Außerdem gibt es noch Bugs im Handling. In der aktuellen Version kann man die Fotos weder sortieren noch löschen.
Kompatibilität: erfordert iOS 6.0 oder neuer. Kompatibel mit iPad
Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch
Preis: 4,49 Euro im App-Store
www.reefbook.eu
TAUCHEN MEINT:
Visuell überzeugend: Klare Menüführung und intuitiv zu bedienen. Aber wichtige Features wie Tauchcomputer-Synchronisation fehlen! Keine Anbindung an iCloud-orientierte Lösungen.
Entwickler-info: Das Foto-Management in der App soll nach Anfrage bei der kommenden Version überarbeitet werden. Die Tauchcomputer-Synchronisation war von Anfang an geplant. Es gab Gespräche mit namhaften Tauchcomputerherstellern. Im Augenblick scheitert eine USB-Anbindung an den hohen Zertifizierungskosten von Apple, die die Computerhersteller zu tragen hätten. Die Anbindung per Bluetooth oder WLAN wird von den relevanten Produkten nicht unterstützt. Als Workaround soll Version 1.0.4 mit einem Import-/Export-Mechanismus auf Basis des verbreiteten CSV-Dateiformats angeboten werden. Sobald Produkte verfügbar sind, die über eine enstprechende Konnektivität zum iPad verfügen, und Hersteller das nötige Protokoll offenlegen, soll diese Funktion bereitgestellt werden.
Divemate USB
Auf den ersten Blick ist die Menüführung etwas verwirrend, aber diese App hat es in sich: Neben der üblichen Eingabe von persönlichen Daten und Bildern lassen sich mit „DiveMate“ die Daten des Tauchcomputers direkt via USB auslesen. Auch das ist klasse: Mit der Multi-Diver-Funktion kann ein Gerät von mehreren Tauchern benutzt werden. Die Offline-Nutzung ist möglich – auch für einige Karten. Anbindung an „Diviac“ (siehe S. 103). Design und Bedienerführung sind noch nicht ideal: Die 90er-Jahre-Optik wirkt überladen und macht die tolle Anwendung leider unübersichtlich. Nicht für iPhone und iPad. Weiterhin wurde „DiveMate USB“ um eine neue Druckfunktion erweitert. Taucher können jetzt die Tauch-Profile ihrer Logbücher in verschiedenen Stilen drucken. Diese können auch per E-Mail versendet oder als PDF gespeichert werden.
Wenn man gedrucktes Papier benötigt, ist ein Vollblatt Profil- und Karten-Druck nur einen Klick entfernt.
KOMPATIBILITÄT: erfordert Android 2.2 oder neuer SPRACHEN: Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch u. a.
Preis: Gratis (auf 20 Tauchgänge limitert). Wer den Funktionsumfang nutzen möchte, kommt an den Erweiterungen nicht vorbei: „Data Pack“ für Import-/Exportfunktionen. „USB-Pack“, um Tauchcomputer auszulesen und „Map Pack“, um alle Karten zu nutzen (jeweils 3,99 Euro – zusammen 9,58 Euro) im Google Playstore.
www.divemate.de
TAUCHEN MEINT:
In puncto Vielseitigkeit das beste Logbuch: Daten können per USB auf Smartphone oder Tablet ausgelesen werden. Anbindung an „Diviac“ (siehe rechts). Design und Menüführung verbesserungswürdig – nicht für Apple-User.
Entwickler-info:
So gut wie alle Tauchcomputer-Interfaces haben USB – das ist leider nicht an Apple-Geräte anschließbar. Es würde über Zusatz-Hardware gehen, aber die müssten die Hersteller entwickeln. Zur Messe „boot 2014“ wird es „DiveMate 2.0“ geben. Darin können Tauchplätze und Brevets besser verwaltet werden. Dazu wird auch die Benutzerschnittstelle überarbeitet.
Desktop-Programme
Diviac
„Diviac“ ist eine äußerst interessante Online-Plattform, die mit dem „DiveMate USB“ synchronisiert wird. Logbuch, Reiseführer, Fischbestimmungsguide und Social-Network in einem. Ein cloud-basiertes Logbuch mit Kommentarfunktionen und ein soziales Netzwerk, bei dem sich die Tauchcommunity mit Kommentaren zu Reisezielen, Tauchspots und einer intelligenten Fischdatenbank (mit derzeit 20 000 Tieren) einbringen kann. Allerdings befindet sich die Website in der Beta-Phase. Wir fanden noch einige Bugs bei der Eingabe des Tauchprofils, aber das wird sicherlich im Laufe der Zeit verbessert werden. Nutzer von „DiveMate USB“ haben den vollen Datenzugriff. Kosten: Der Basisvertrag ist kostenlos und bietet jederzeit Zugriff auf Logbuch und Fotos. Allerdings – und das ist der Haken –dürfen nur fünf Tauchgänge im Jahr eingeloggt werden bei 100 MB Fotospeicher. Also werden viele upgraden.
Preis: 14,99 US-Dollar im Jahr (bei einem 3-Jahres-Vertrag 9,99 US-Dollar pro Jahr). Dann gibt es fast alle Funktionen und 1 GB- Fotodaten. Ein Premiumvertrag kostet 19,99 US-Dollar im Jahr, (bei 3-Jahres-Vertrag 14,99 US-Dollar pro Jahr) mit 5 GB Fotospeicher und Erweiterungen für Kreisel- und Techdiver.
www.diviac.com
TAUCHEN MEINT:
Wegweisende Web-Plattform: Logbuch, Reiseführer und Netzwerk. Mit „DiveMate USB“ synchronisierbar. Beta-Phase!
Diving Log 5.0
„Diving Log 5.0“ ist eine Online-Plattform, um Tauchgänge zuverlässig zu verwalten und ist über Apps wie „Dive Log“ (iPad) oder „Diving Log“ (Windows-Phone) nutzbar. Die Daten können von allen Tauchcomputern übernommen werden: Entweder durch Import mit der Herstellersoftware oder durch eine direkte Auslesefunktion. Alle Parameter können über verschiedene Exportschnittstellen in andere Formate konvertiert werden. Das funktioniert mit iPhone, Windows Phone und Android. Logbuchseiten können angepasst und einem integrierten „Report Designer“ erstellt werden. Mit ausführlichen Statistiken und Diagrammen sind Taucher in der Lage, ihre Tauchgänge bis ins allerletzte Detail zu analysieren. Über die Such- und Filterfunktion sind Informationen gezielt verfügbar. Zusätzlich zu den Tauchgängen können in „Diving Log 5.0“ Ausrüstungsgegenstände, Buddies, Fotos und Tauchplätze verwaltet werden. Kompatibilität: mit Apple-, Android- und Windows-Smartphones synchronisierbar
Preis: 35 Euro
www.divinglog.de
TAUCHEN MEINT:
Tolles Konzept! Mit Apps wie „Dive Log“ können Tauchcomputerdaten, Statistiken und Netzwerke genutzt werden.
Dive Log
Aufgeräumt und funktional präsentiert sich „Dive Log“: Diese App wird entweder als eigentständiges Logbuch verwendet oder in Verbindung mit Desktop-Programmen wie „Diving Log 5.0“ (siehe Seite 103) erweitert. Die Synchronisation mit dem iPhone oder iPad läuft tadellos. Auch „Dive Log“ gehört zu den Programmen, die sich weitgehend selbst erklären. Eine simple Menüleiste auf der linken Seite und der reduzierte Einsatz von Symbolen und Farben schafft Klarheit: Tauchprofil und Parameter werden übersichtlich dargestellt. Praktisch: Die Buddy-Funktion ist komplet mit den Kontakten des Smartphones integriert. Dadurch lassen sich die Daten eines neuen Buddies sehr einfach eingeben und verwalten. Die GPS-Koordinaten des Tauchplatzes werden ebenfalls über im iOS-Gerät eingebaute Ortungsdienste gespeichert. Es können sogar die Profile der meisten Tauchcomputer angezeigt werden, wenn die Desktop-Anwendung verwendet wird. Die Daten werden dann auf das iPhone kopiert.
KOMPATIBILITÄT: erfordert iOS 4.3 oder neuer, kompatibel mit IPhone, iPad und iPod touch
SPRACHEN: Deutsch, Englisch, Spanisch,
Französisch, Niederländisch
TAUCHEN MEINT:
Übersichtlich und mit großem Leistungsumfang. Grafisch klar und einfach strukturiert. Mit „Divelog 5.0“ ist die Synchronisation mit Tauchcomputern möglich. Die Buddy-Funktion wird über die iPhone-Kontakte verwaltet.
Entwickler-info:
Dive Log ist auf dem iPhone oder iPad kompatibel mit der Desktop-Anwendung „Diving Log 5.0“ (siehe S. 103). Damit werden viele Tauchcomputer beim Import von Tauchdaten unterstützt. Unter Mac OS X können die Daten außerdem mit dem kostenlosen Dive-Log-Manager synchronisiert werden. Die Desktop-Anwendung MacDive (www.mac-dive.com) hat auch eine eingebaute Sync-Funktion zum iPhone/iPad.
Preis: 10,99 Euro
www.goo.gl/NwHw0x
Diving Log
Kann solo verwendet oder mit Desktop-Programmen wie „Diving Log 5.0“ (siehe Seite 103) synchronisiert werden. Dann sind auch Tauchcomputerdaten verfügbar. Anzeige von Land, Ort, Tauchplatz, Ausrüstung und persönlichen Daten. Statistiken, Tauchplatzkarte & Navigation sind ebenfalls integriert. Nicht für Apple und Samsung-Fans nutzbar.
KOMPATIBILITÄT:
Windows-Phone
SPRACHEN: Deutsch, Englisch, Französisch
Preis: 2,99 Euro
www.goo.gl/n4pLkK
TAUCHEN MEINT:
Klasse Design: Kompakt und mit Desktop-Programmen erweiterbar. Nur für Windows-Phone.
DNA Blue
In Zusammenarbeit mit Scubapro-Uwatec entwickelt.Ermöglicht, die Daten einfach via WiFi oder Dropbox zu synchronisieren. Die Navigation ist äußerst abstrus. Funktioniert übrigens nicht nur mit Scubapro-Tauchcomputern. Toll: Wetterberichte mit Wind- und Wellenangaben sind verfügbar. Kostenloses App mit vielen Parametern.
KOMPATIBILITÄT:
iPhone, iPad und iPod touch
SPRACHEN: Deutsch, Englisch, Französisch,
Italienisch, Spanisch
Preis: gratis
www.goo.gl/tvwSdj
TAUCHEN MEINT:
Kryptische Menüführung. Das „Dive Log Book“ kann aber viele und ist gratis!
Black is beautiful
Hugyfot ist wieder da! Die rabenschwarzen UW-Gehäuse gibt es auch für Mittelklasse-SLRs wie die Canon EOS „70D“, die seit zwei Jahren Maßstäbe setzt. TAUCHEN hat das Kamerasystem unter Wassser getestet.
Hugyfot produziert seit 1953 Unterwassergehäuse und ist damit einer der erfahrensten Hersteller. Das erste, was an dem auffällig designten, rabenschwarzen Gehäuse auffällt, ist der Inbus-Verschluss. Er stammt noch aus den Anfangstagen als René Hugenschmidt sie noch in der Schweiz fertigte. Vermutlich ist es weltweit das einzige UW-Gehäuse, das mit zwei Inbusschrauben verschlossen wird. Das hält bombenfest und ist sicher. Wenn man den Inbusschlüssel nicht dabei hat, kann man das Gehäuse weder öffnen noch verschließen. Tipp: Am UW-Gehäuse sollte der Gehäusehersteller eine Klappe vorsehen, hinter der man dieses Werkzeug verstauen kann.
Einhandbedienung
Das Markenzeichen von Hugyfot ist die patentierte Einhandbedienung, mit der typischen Kombination von Auslösehebel und Handschlaufe, ohne einen Handgriff auf der rechten Seite. Man kann aber auch zwei Handgriffe anbringen. Insbesondere, wenn zwei Blitzgeräte montiert sind, die bessere Lösung. Wahlweise lässt sich auch fiberoptisch oder synchron blitzen. Für die Synchronisation ist dann ein entsprechendes Kabel erforderlich, das vom Blitzschuh der Kamera bis zur installierten Blitzbuchse führt. Wer so fotografieren möchte, muss diesen Modus optional bestellen. Zwei fiberoptische Blitzfenster sind Standard. Die Kamera wird auf einen Schlitten geschraubt und mit einem Spannhebel festgezurrt. Das funktioniert sehr sicher. Die Eingriffe gehen leicht und präzise. Auch den Kamerablitz kann man noch nachträglich aufklappen, falls man das nach dem Verschließen des UW-Gehäuses vergessen hat. Der Auslöser ist als Tasthebel ausgeführt und kann sehr feinfühlig gedrückt werden. Schärfespeicherung mit gedrücktem Feintaster ist mit etwas Gefühl sogar mit Handschuhen möglich. Beim Haupt-O-Ring in rot sieht man sofort, ob die Dichtung richtig sitzt.
Hugycheck-SYSTEM
Hugycheck nennt sich das Unterdruckverschlusssystem gegen Wassereinbruch, das zur Serienausstattung gehört. Mit einer roten (undicht) und einer grünen (dicht) LED signalisiert die Vakuumanzeige, ob man damit abtauchen kann oder nicht. Eine narrensichere Angelegenheit, wenn die Elektronik störungsfrei funktioniert: Dazu öffnet man eine Kappe und hält die kleine, batteriebetriebene Vakuumpumpe an einen dafür vorgesehenen Verschluss. Nach ein bis zwei Minuten ist die Luft aus dem Gehäuse gesaugt, was eine schneller blinkende und am Ende permanent grün scheinende Leuchtdiode anzeigt. Sollte es eine undichte Stelle geben, würde die Diode blinken – dazu hört man ein piepsendes Warngeräusch. Aber auch ohne Vakuumpumpe ist das Gehäuse dicht, wenn es sachgemäß verschlossen wird. Wichtig ist, dass der Vakuumpumpenstöpsel am UW-Gehäuse vor dem Tauchgang ins Gewinde gedreht wird.
Port-Bajonett
Das Port-Bajonett wird 4-fach geführt und erfordert eine sehr zentrale Fixierposition, sonst klemmt es bei der Montage. Bestückt mit drei Kugelköpfen, passend für die Blitzarme diverser Firmen wie Seacam, Subtronic, Sealux oder Subal, kann man mit Kombinationen wie zwei Blitzgeräte mit LED-Leuchte, oder zwei Lampen mit Blitzgerät, sehr flexibel arbeiten. Auch der Anschluss eines Canon-Systemblitzgerätes in einem passenden UW-Gehäuse ist kein Hindernis. Das Gehäuse ist wasserdicht bis 100 Meter Tiefe. Bei Bedarf geht das mit einem optionalen Upgrade auch noch tiefer. Deswegen sind dieses UW-Gehäuse bei Apnoe- und Tech-Tauchern beliebt. Seine Variabilität ist einer der großen Vorzüge dieses UW-Gehäuses.
Versteckte Revolution
Spiegelreflexkameras sind technisch weitgehend ausgereift, aber das Pixelrennen geht weiter: Im Sommer präsentiert Canon die „EOS 5Ds“ Vollformatkamera mit 50 Megapixeln! Bei der „70D“ bleibt Canon der 20-Megapixel-Liga treu. Innovationen wie Touchscreen und Wi-Fi interessieren UW-Fotografen weniger. Auch äußerlich tut sich wenig: So ähneln sich die Kameras von Canon und Nikon oft wie Klone. Und das ist gut so, weil man sich in diesem Fall als Canon affiner Mensch sofort zurecht findet. Die Stärke der „70D“ ist die Nähe zu den „7D“-Modellen. Klasse ist das Autofokus-Modul, das dem der großen Schwester entspricht. Mit nur 19 Messfeldern ist der zwar zahlenmäßig nicht besonders üppig bestückt, aber seine Funktion verblüfft in der Praxis. Der Autofokus ist rasend schnell, präzise und standfest. Dies gilt aber in erster Linie für Objektive mit den neuen STM-Motoren. Da geht es ungemein rasant zur Sache. Hier soll das äußerst praktische, bildstabilisierte und lautlos arbeitende Kit-Objektiv 18–55 mm Erwähnung finden. Es ist mit seiner Naheinstellung von 25 Zentimetern und der pfeilschnellen und lautlosen Fokussierung bestens für die UW-Fotografie von Fischen geeignet. Geschuldet ist das dem Dual-Pixel-CMOS-AF. Der soll die Einstellgeschwindigkeit befeuern, was er auch macht. Die neue Technologie bündelt zwei Fotodioden zu einem Pixel zusammen, die getrennt ausgelesen und anschließend zusammengefasst werden. Insgesamt verfügt die „70D“ über 20 nutzbare Megapixel, die für eine gute Auflösung stehen und auch höhere Ansprüche abdecken. JPEG-Bilder besitzen eine Durchschnittsgröße von 7 MB, bei RAW sind es etwa 20 MB.
Schnelle Serien
Luft nach oben hat der Live-View. Hiervon raten wir in der Praxis ab. Die Auslöseverzögerung liegt in diesem Modus bei über einer Sekunde. Etwas schneller geht es voran, wenn man die aktive Gesichtserkennung abschaltet. Dann gewinnt man etwa 0,1 bis 0,15 Sekunden. Aber richtig berauschend ist das nicht gerade , zumal der Autofokus im Live-View bei Serienaufnahmen nicht nachzieht, sondern die Schärfe des ersten Bildes übernimmt. Wenn Sie hingegen das Motiv durch den hellen optischen Sucher anpeilen, geht es rasant zur Sache. Nur 0,2 Sekunden benötigt der Autofokus, um scharfzustellen. Der klassische Pentaprismensucher der „70D“ kann gegenüber einem elektronischen Sucher immer noch punkten. Klar, brillant, hell und leider auch etwas klein, was dem Crop-Faktor 1,6 geschuldet ist. In Verbindung mit einen Gehäusesucher der Oberklasse kommen auch Brillenträger genussvoll auf ihre Kosten.
Eine Spezialität von Canon ist die Bestückung der Ober- und Rückseite mit diversen wichtigen Knöpfen und Schaltern, auf die man sehr schnell zugreifen kann. So muss man nicht in Untermenüs nach ISO-Zahlen, Weißabgleich und dem Serienbildmodus suchen. Denn bei Canon sind die Menüs in den meisten Kameras so umfangreich, dass man sich als wenig Geübter buchstäblich darin verirren kann. Aber man muss selten darin suchen, weil das Wichtigste von außen bedient werden kann. Das macht die Kamera sehr sympathisch, weil sie auch unter Wasser unkompliziert zu bedienen ist.
Obwohl aus Kunststoff und nicht besonders groß geraten, ist die Kamera kein Leichtgewicht. Mit dem beigelegten Kit-Objektiv hat man gut und gern 1 kg in der Hand. Damit zieht auch das UW-Gehäuse etwas nach unten, wenn man den Makroport montiert hat. Die Verarbeitung ist wie bei allen Canon-Kameras exzellent. Der Monitor kann quasi in alle Richtungen geschwenkt werden. Der berührungsempfindliche Monitor kann selbstredend unter Wasser nicht genutzt werden. Dafür ist die Monitoranzeige groß, deutlich und sehr übersichtlich. Gespeichert wird auf SD-/SDXC-/SDHC-Karten. Leider haben die Canon-Konstrukteure beim Ein-/Ausschalter wohl kaum an einen Unterwasser-Einsatz gedacht. Der seitlich liegende kleine Ein-/Ausschalter mit langem Hebelweg ist für die UW-Gehäusekonstrukteure sicherlich ein Alptraum. Wir raten dazu, die Kamera eingeschaltet ins UW-Gehäuse zu legen – aber diese Problematik werden die meisten UW-Fotografen kennen.
Gute Videoqualität
Da die „70D“ bereits zu den besseren SLRs gehört, sollte man mit ihr RAW-Daten produzieren. Damit lässt sich dann auch die in den JPEGs auftretende, nicht immer neutrale Farbwiedergabe besser in den Griff bekommen. Die üppige Anzahl von Motivprogrammen mag verlockend sein – mit der „70D“ fotografiert man vorzugsweise im manuellen Modus, wenn geblitzt wird. Bilder ohne Blitzlicht belichtet man auch gut mit dem Programm Blendenautomatik „TV“. Videoszenen überraschen mit einer sehr weichen, automatischen Scharfeinstellung. Ruckeln und Pumpen gehören der Vergangenheit an. Full-HD läuft mit 50 Bildern pro Sekunde. Aufgepasst beim Programmwahlrad: Dieses kann per Druckknopf verriegelt werden, auch versehentlich. Dann kann man unter Wasser aber nichts mehr im Programm-Modus ändern. Der Akku reicht für 900 Aufnahmen. Das genügt im Regelfall für zwei Tage intensiven Fotografierens, eine Speicherkarte mit 64 Gigabyte vorausgesetzt. Der Pufferspeicher ist ausreichend groß, um selbst bei mehreren RAW-Bildern pro Sekunde für genügend Restkapazität zu sorgen.
Kit-Objektiv
Ein besonderer Leckerbissen ist das 18–55-mm-Kit-Objektiv, das nicht nur rasant bis 25 Zentimeter Nähe scharfstellt, sondern sogar bildstabilisierend daherkommt. Und das bei exzellenter Abbildungsqualität. Wer das Kit-Objektiv mit einer Makrooptik (60 bzw. 100 Millimeter) und dem 10–18-mm-Weitwinkel ergänzt, macht nichts falsch. Mit diesem Trio kann man fotografieren wie ein Profi. Lediglich ein Fisheye kann das noch toppen. Gleiches gilt für die ISO-Vorgabe. Bis zur Einstellempfindlichkeit von ISO 400 gibt es nichts zu kritteln. Für Gegenlichtaufnahmen im Flachwasserbereich kann die Blitzsynchronzeit bis auf 1/250 Sekunden verkürzt werden. Die Kamera ist ein Arbeitspferd. Sie nimmt auch einen ruppigen Umgang nicht krumm. Allerdings ist sie nicht explizit gegen Spritzwasser geschützt.
Fazit
Insgesamt hinterlässt das mattschwarze Hugyfot-Gehäuse optisch und ergonomisch einen sehr hochwertigen Eindruck. Ambitionierte Fotografen finden in Kombination mit der Canon EOS „70D“ ein attraktives UW-Kamerasystem. Der Hugycheck bringt zusätzliche Sicherheit. Die Ports können je nach Bildwinkel plan oder gewölbt bestellt werden. Abtrieb hat das Gehäuse mit dem 100-mm-Makro- und Planport, tariert ist es mit dem Domeport und 10–18-mm-Zoom. Der Halbkugeldome kann mit dem 10-mm APS-C Sigma-Fisheye kombiniert werden. Dann sind professionelle Bilder mit 180-Grad-Bildwinkel möglich.
Herbert Frei
Haie im Visier mit dem 18–55mm-Zoom und zwei Sea & Sea-Blitzen.
(ISO 200, 1/200, 1:7.1)
TAUCHEN MEINT
Kann man ein gefrästes Stück Aluminium lieben? Ja! Das mattschwarze Hugyfot-Gehäuse mit den roten und silberfarbenen Akzenten hätte nicht nur einen Produktdesignpreis verdient – das eloxierte Case ist einfach perfekt verarbeitet. Alle Übertragungen laufen butterweich: Controller, Drehknöpfe, Bedienhebel und Auslöser arbeiten präzise wie ein Schweizer Uhrwerk und machen dem roten Krönchen im Logo alle Ehre. Der Inbusverschluß und das Hugycheck-Sicherheitssystem sind zwar gewöhnungsbedürftig, aber eine absolut sichere Lösung. Die Führung beim Port-Bajonett verlangt ein ruhiges Händchen. Der schnelle Autofokus, die erstklassige Bildqualität und der Preis machen die Canon „EOS 70D“ immer noch zu einer Ausnahmekamera – die Performance der günstigen Kamera ist sensationell. Das Nachfolgemodell wird sicherlich eine ähnlich gute Figur in der Hugyfot-Hülle machen. Mir persönlich würden fünf Gehäuse-Eingriffe reichen. Mehr als ISO, Blende, Verschlusszeit, Programmwahl und Rückschau benutze ich ohnehin nicht. Aber Profis und Kontrollfreaks können jede Einstellung vornehmen und genüsslich durch die Menüs scrollen, während der Manta vorbeischwimmt. Fazit: Mein Wunschzettel für den Weihnachtsmann steht bereits!
Michael Krüger
UW-Gehäuse Hugyfot „70D“
Preis: 2500 Euro
Planport: 210 Euro
Domeport: 500 Euro
Zwischenring: 160 Euro
Zoomring: 80 Euro
Händler
www.digital-dive.de
www.tiefenrausch.eu
www.unterwasserkamera.at
www.hugyfot.com
Canon „EOS 70D“
Spiegelreflexkamera mit 18–55-mm-Kit Zoom und 20-Megapixel-Sensor im APSC-Format.
ISO: 100–25.600,
Serienfotos: 7 Bilder pro Sekunde bei einer Fokussierungszeit von 0,12 Sekunden.
Preis: ab 800 Euro
www.canon.de
Hugyfot ist wieder da! Die rabenschwarzen UW-Gehäuse gibt es auch für Mittelklasse-SLRs wie die Canon EOS „70D“, die seit zwei Jahren Maßstäbe setzt. TAUCHEN hat das Kamerasystem unter Wassser getestet.
Hugyfot produziert seit 1953 Unterwassergehäuse und ist damit einer der erfahrensten Hersteller. Das erste, was an dem auffällig designten, rabenschwarzen Gehäuse auffällt, ist der Inbus-Verschluss. Er stammt noch aus den Anfangstagen als René Hugenschmidt sie noch in der Schweiz fertigte. Vermutlich ist es weltweit das einzige UW-Gehäuse, das mit zwei Inbusschrauben verschlossen wird. Das hält bombenfest und ist sicher. Wenn man den Inbusschlüssel nicht dabei hat, kann man das Gehäuse weder öffnen noch verschließen. Tipp: Am UW-Gehäuse sollte der Gehäusehersteller eine Klappe vorsehen, hinter der man dieses Werkzeug verstauen kann.
Einhandbedienung
Das Markenzeichen von Hugyfot ist die patentierte Einhandbedienung, mit der typischen Kombination von Auslösehebel und Handschlaufe, ohne einen Handgriff auf der rechten Seite. Man kann aber auch zwei Handgriffe anbringen. Insbesondere, wenn zwei Blitzgeräte montiert sind, die bessere Lösung. Wahlweise lässt sich auch fiberoptisch oder synchron blitzen. Für die Synchronisation ist dann ein entsprechendes Kabel erforderlich, das vom Blitzschuh der Kamera bis zur installierten Blitzbuchse führt. Wer so fotografieren möchte, muss diesen Modus optional bestellen. Zwei fiberoptische Blitzfenster sind Standard. Die Kamera wird auf einen Schlitten geschraubt und mit einem Spannhebel festgezurrt. Das funktioniert sehr sicher. Die Eingriffe gehen leicht und präzise. Auch den Kamerablitz kann man noch nachträglich aufklappen, falls man das nach dem Verschließen des UW-Gehäuses vergessen hat. Der Auslöser ist als Tasthebel ausgeführt und kann sehr feinfühlig gedrückt werden. Schärfespeicherung mit gedrücktem Feintaster ist mit etwas Gefühl sogar mit Handschuhen möglich. Beim Haupt-O-Ring in rot sieht man sofort, ob die Dichtung richtig sitzt.
Hugycheck-SYSTEM
Hugycheck nennt sich das Unterdruckverschlusssystem gegen Wassereinbruch, das zur Serienausstattung gehört. Mit einer roten (undicht) und einer grünen (dicht) LED signalisiert die Vakuumanzeige, ob man damit abtauchen kann oder nicht. Eine narrensichere Angelegenheit, wenn die Elektronik störungsfrei funktioniert: Dazu öffnet man eine Kappe und hält die kleine, batteriebetriebene Vakuumpumpe an einen dafür vorgesehenen Verschluss. Nach ein bis zwei Minuten ist die Luft aus dem Gehäuse gesaugt, was eine schneller blinkende und am Ende permanent grün scheinende Leuchtdiode anzeigt. Sollte es eine undichte Stelle geben, würde die Diode blinken – dazu hört man ein piepsendes Warngeräusch. Aber auch ohne Vakuumpumpe ist das Gehäuse dicht, wenn es sachgemäß verschlossen wird. Wichtig ist, dass der Vakuumpumpenstöpsel am UW-Gehäuse vor dem Tauchgang ins Gewinde gedreht wird.
Port-Bajonett
Das Port-Bajonett wird 4-fach geführt und erfordert eine sehr zentrale Fixierposition, sonst klemmt es bei der Montage. Bestückt mit drei Kugelköpfen, passend für die Blitzarme diverser Firmen wie Seacam, Subtronic, Sealux oder Subal, kann man mit Kombinationen wie zwei Blitzgeräte mit LED-Leuchte, oder zwei Lampen mit Blitzgerät, sehr flexibel arbeiten. Auch der Anschluss eines Canon-Systemblitzgerätes in einem passenden UW-Gehäuse ist kein Hindernis. Das Gehäuse ist wasserdicht bis 100 Meter Tiefe. Bei Bedarf geht das mit einem optionalen Upgrade auch noch tiefer. Deswegen sind dieses UW-Gehäuse bei Apnoe- und Tech-Tauchern beliebt. Seine Variabilität ist einer der großen Vorzüge dieses UW-Gehäuses.
Versteckte Revolution
Spiegelreflexkameras sind technisch weitgehend ausgereift, aber das Pixelrennen geht weiter: Im Sommer präsentiert Canon die „EOS 5Ds“ Vollformatkamera mit 50 Megapixeln! Bei der „70D“ bleibt Canon der 20-Megapixel-Liga treu. Innovationen wie Touchscreen und Wi-Fi interessieren UW-Fotografen weniger. Auch äußerlich tut sich wenig: So ähneln sich die Kameras von Canon und Nikon oft wie Klone. Und das ist gut so, weil man sich in diesem Fall als Canon affiner Mensch sofort zurecht findet. Die Stärke der „70D“ ist die Nähe zu den „7D“-Modellen. Klasse ist das Autofokus-Modul, das dem der großen Schwester entspricht. Mit nur 19 Messfeldern ist der zwar zahlenmäßig nicht besonders üppig bestückt, aber seine Funktion verblüfft in der Praxis. Der Autofokus ist rasend schnell, präzise und standfest. Dies gilt aber in erster Linie für Objektive mit den neuen STM-Motoren. Da geht es ungemein rasant zur Sache. Hier soll das äußerst praktische, bildstabilisierte und lautlos arbeitende Kit-Objektiv 18–55 mm Erwähnung finden. Es ist mit seiner Naheinstellung von 25 Zentimetern und der pfeilschnellen und lautlosen Fokussierung bestens für die UW-Fotografie von Fischen geeignet. Geschuldet ist das dem Dual-Pixel-CMOS-AF. Der soll die Einstellgeschwindigkeit befeuern, was er auch macht. Die neue Technologie bündelt zwei Fotodioden zu einem Pixel zusammen, die getrennt ausgelesen und anschließend zusammengefasst werden. Insgesamt verfügt die „70D“ über 20 nutzbare Megapixel, die für eine gute Auflösung stehen und auch höhere Ansprüche abdecken. JPEG-Bilder besitzen eine Durchschnittsgröße von 7 MB, bei RAW sind es etwa 20 MB.
Schnelle Serien
Luft nach oben hat der Live-View. Hiervon raten wir in der Praxis ab. Die Auslöseverzögerung liegt in diesem Modus bei über einer Sekunde. Etwas schneller geht es voran, wenn man die aktive Gesichtserkennung abschaltet. Dann gewinnt man etwa 0,1 bis 0,15 Sekunden. Aber richtig berauschend ist das nicht gerade , zumal der Autofokus im Live-View bei Serienaufnahmen nicht nachzieht, sondern die Schärfe des ersten Bildes übernimmt. Wenn Sie hingegen das Motiv durch den hellen optischen Sucher anpeilen, geht es rasant zur Sache. Nur 0,2 Sekunden benötigt der Autofokus, um scharfzustellen. Der klassische Pentaprismensucher der „70D“ kann gegenüber einem elektronischen Sucher immer noch punkten. Klar, brillant, hell und leider auch etwas klein, was dem Crop-Faktor 1,6 geschuldet ist. In Verbindung mit einen Gehäusesucher der Oberklasse kommen auch Brillenträger genussvoll auf ihre Kosten.
Eine Spezialität von Canon ist die Bestückung der Ober- und Rückseite mit diversen wichtigen Knöpfen und Schaltern, auf die man sehr schnell zugreifen kann. So muss man nicht in Untermenüs nach ISO-Zahlen, Weißabgleich und dem Serienbildmodus suchen. Denn bei Canon sind die Menüs in den meisten Kameras so umfangreich, dass man sich als wenig Geübter buchstäblich darin verirren kann. Aber man muss selten darin suchen, weil das Wichtigste von außen bedient werden kann. Das macht die Kamera sehr sympathisch, weil sie auch unter Wasser unkompliziert zu bedienen ist.
Obwohl aus Kunststoff und nicht besonders groß geraten, ist die Kamera kein Leichtgewicht. Mit dem beigelegten Kit-Objektiv hat man gut und gern 1 kg in der Hand. Damit zieht auch das UW-Gehäuse etwas nach unten, wenn man den Makroport montiert hat. Die Verarbeitung ist wie bei allen Canon-Kameras exzellent. Der Monitor kann quasi in alle Richtungen geschwenkt werden. Der berührungsempfindliche Monitor kann selbstredend unter Wasser nicht genutzt werden. Dafür ist die Monitoranzeige groß, deutlich und sehr übersichtlich. Gespeichert wird auf SD-/SDXC-/SDHC-Karten. Leider haben die Canon-Konstrukteure beim Ein-/Ausschalter wohl kaum an einen Unterwasser-Einsatz gedacht. Der seitlich liegende kleine Ein-/Ausschalter mit langem Hebelweg ist für die UW-Gehäusekonstrukteure sicherlich ein Alptraum. Wir raten dazu, die Kamera eingeschaltet ins UW-Gehäuse zu legen – aber diese Problematik werden die meisten UW-Fotografen kennen.
Gute Videoqualität
Da die „70D“ bereits zu den besseren SLRs gehört, sollte man mit ihr RAW-Daten produzieren. Damit lässt sich dann auch die in den JPEGs auftretende, nicht immer neutrale Farbwiedergabe besser in den Griff bekommen. Die üppige Anzahl von Motivprogrammen mag verlockend sein – mit der „70D“ fotografiert man vorzugsweise im manuellen Modus, wenn geblitzt wird. Bilder ohne Blitzlicht belichtet man auch gut mit dem Programm Blendenautomatik „TV“. Videoszenen überraschen mit einer sehr weichen, automatischen Scharfeinstellung. Ruckeln und Pumpen gehören der Vergangenheit an. Full-HD läuft mit 50 Bildern pro Sekunde. Aufgepasst beim Programmwahlrad: Dieses kann per Druckknopf verriegelt werden, auch versehentlich. Dann kann man unter Wasser aber nichts mehr im Programm-Modus ändern. Der Akku reicht für 900 Aufnahmen. Das genügt im Regelfall für zwei Tage intensiven Fotografierens, eine Speicherkarte mit 64 Gigabyte vorausgesetzt. Der Pufferspeicher ist ausreichend groß, um selbst bei mehreren RAW-Bildern pro Sekunde für genügend Restkapazität zu sorgen.
Kit-Objektiv
Ein besonderer Leckerbissen ist das 18–55-mm-Kit-Objektiv, das nicht nur rasant bis 25 Zentimeter Nähe scharfstellt, sondern sogar bildstabilisierend daherkommt. Und das bei exzellenter Abbildungsqualität. Wer das Kit-Objektiv mit einer Makrooptik (60 bzw. 100 Millimeter) und dem 10–18-mm-Weitwinkel ergänzt, macht nichts falsch. Mit diesem Trio kann man fotografieren wie ein Profi. Lediglich ein Fisheye kann das noch toppen. Gleiches gilt für die ISO-Vorgabe. Bis zur Einstellempfindlichkeit von ISO 400 gibt es nichts zu kritteln. Für Gegenlichtaufnahmen im Flachwasserbereich kann die Blitzsynchronzeit bis auf 1/250 Sekunden verkürzt werden. Die Kamera ist ein Arbeitspferd. Sie nimmt auch einen ruppigen Umgang nicht krumm. Allerdings ist sie nicht explizit gegen Spritzwasser geschützt.
Fazit
Insgesamt hinterlässt das mattschwarze Hugyfot-Gehäuse optisch und ergonomisch einen sehr hochwertigen Eindruck. Ambitionierte Fotografen finden in Kombination mit der Canon EOS „70D“ ein attraktives UW-Kamerasystem. Der Hugycheck bringt zusätzliche Sicherheit. Die Ports können je nach Bildwinkel plan oder gewölbt bestellt werden. Abtrieb hat das Gehäuse mit dem 100-mm-Makro- und Planport, tariert ist es mit dem Domeport und 10–18-mm-Zoom. Der Halbkugeldome kann mit dem 10-mm APS-C Sigma-Fisheye kombiniert werden. Dann sind professionelle Bilder mit 180-Grad-Bildwinkel möglich.
Herbert Frei
Haie im Visier mit dem 18–55mm-Zoom und zwei Sea & Sea-Blitzen.
(ISO 200, 1/200, 1:7.1)
TAUCHEN MEINT
Kann man ein gefrästes Stück Aluminium lieben? Ja! Das mattschwarze Hugyfot-Gehäuse mit den roten und silberfarbenen Akzenten hätte nicht nur einen Produktdesignpreis verdient – das eloxierte Case ist einfach perfekt verarbeitet. Alle Übertragungen laufen butterweich: Controller, Drehknöpfe, Bedienhebel und Auslöser arbeiten präzise wie ein Schweizer Uhrwerk und machen dem roten Krönchen im Logo alle Ehre. Der Inbusverschluß und das Hugycheck-Sicherheitssystem sind zwar gewöhnungsbedürftig, aber eine absolut sichere Lösung. Die Führung beim Port-Bajonett verlangt ein ruhiges Händchen. Der schnelle Autofokus, die erstklassige Bildqualität und der Preis machen die Canon „EOS 70D“ immer noch zu einer Ausnahmekamera – die Performance der günstigen Kamera ist sensationell. Das Nachfolgemodell wird sicherlich eine ähnlich gute Figur in der Hugyfot-Hülle machen. Mir persönlich würden fünf Gehäuse-Eingriffe reichen. Mehr als ISO, Blende, Verschlusszeit, Programmwahl und Rückschau benutze ich ohnehin nicht. Aber Profis und Kontrollfreaks können jede Einstellung vornehmen und genüsslich durch die Menüs scrollen, während der Manta vorbeischwimmt. Fazit: Mein Wunschzettel für den Weihnachtsmann steht bereits!
Michael Krüger
UW-Gehäuse Hugyfot „70D“
Preis: 2500 Euro
Planport: 210 Euro
Domeport: 500 Euro
Zwischenring: 160 Euro
Zoomring: 80 Euro
Händler
www.digital-dive.de
www.tiefenrausch.eu
www.unterwasserkamera.at
www.hugyfot.com
Canon „EOS 70D“
Spiegelreflexkamera mit 18–55-mm-Kit Zoom und 20-Megapixel-Sensor im APSC-Format.
ISO: 100–25.600,
Serienfotos: 7 Bilder pro Sekunde bei einer Fokussierungszeit von 0,12 Sekunden.
Preis: ab 800 Euro
www.canon.de
Weight Watcher
Ein Leichtgewicht für Tropentauchfans: TAUCHEN hat das neue „Pack’n Dive“-Set von Aqua Lung in der Karibik getestet.
VON MICHAEL KRÜGER
Jedes Kilo zählt! Seit die Airlines das Übergepäck als lukratives Zusatzgeschäft entdeckt haben, müssen Taucher satte Aufschläge einkalkulieren: Bei 30 Kilo Tauchgepäck sind für Hin- und Rückflug schnell 150 Euro zu berappen. Kein Wunder, dass Hersteller immer mehr an gewichtsreduzierten Alternativen arbeiten: Aqua Lung hat vor zwei Jahren mit dem „Pack’n Dive“-Set einen Meilenstein entwickelt. Jetzt schicken sie die neuste Kreation ins Rennen. Zusätzlich zur Herrenausrüstung, die wir testen konnten, gibt es eine Linie für Tauchereinnen mit pink-farbenen Akzenten und ergonomisch modifizierten Details.
Was ist neu? Beim Design hat man sich von der geckogrünen Erscheinung des Vorgängermodells verabschiedet und auf Anthrazit, Schwarz und Weiß gesetzt. Ein Hingucker ist der stylische, schwarze 3-Millimeter-Anzug „Bali-Active“ mit weißen Applikationen. Der Ultra-Flex-Neoprenanzug hat zur Isolation eine königsblau abgesetzte Halsmanschette und einen komfortablen Rückenzipper. Reißverschlüsse an Armen und Beinen sucht man vergeblich – durch das unkaschierte Neopren an den Armen ist man auch ohne Zipper fix im Anzug. Der Verschluss am Hals ist übrigens „haarfreundlich“ magnetisch konzipiert.
Bei der Maske setzt Aqua Lung auf den Nachfolger des Megasellers. Die „Look 2“ gibt’s im Set mit dem „Zephyr“-Schnorchel. Die weißen Flossen wurden mit einem kürzeren Blatt speziell für die Reise entwickelt: Die „Hot-Shots“ haben die „Slingshot-Gangschaltung“ mit Silikonbändern, den „Power-Bends“. Die Flossen können leider nur barfuß oder mit Neoprensocken getragen werden. Im Test überzeugten sie mit einem angenehmen Fußteil und gutem Vortrieb. Die Flosse kann auf zwei Härtegrade eingestellt werden und ist bei leichter Strömung gut – wenn es richtig zieht, kommem die „Hot-Shots“ allerdings konstruktionsbedingt an ihre Grenzen.
Robuste Leichtgewichte
Weiter zu den Luftspendern: Apeks-Regler stehen nicht nur bei Tech-Tauchern wegen ihrer hohen Verarbeitungsqualität und Flexibilität hoch im Kurs. Extrem kompakt und robust ist der 590 Gramm schwere Apeks „Flight“ – laut Aqua Lung der „leichteste Atemregler der Welt“. In der Tat: Erste und Zweite Stufe sind deutlich kleiner als bei den großen Modellen. Durch die Bauweise und die Verwendung von Flex-Schläuchen wurde zusätzlich Gewicht reduziert. Zum Schutz ist das Schlauchmaterial mit Nylon-Geflecht ummantelt. Mit Oktopus und Finimeter eine Einheit, die laut Hersteller, in bis zu zehn Grad Celsius kaltem Wasser verwendet werden kann.
Weiteres Highlight der Ausrüstung ist das „Zuma“-Jacket. Trotz der Packmaße eines dicken Pullovers bietet das zwei Kilogramm leichte „Zuma“ extrem hohen Tragekomfort. Gurte und Rücken sind gepolstert und schnelltrocknend. Fangschleife, zwei Auslassventile und D-Ringe sind vorhanden – selbst an Ösen für Messerhalterungen wurde gedacht. Die Guides wollten kaum glauben, dass dieses Leichtgewicht bleiintegriert ist. Das „SureLock“-Bleitaschensystem überzeugt. Mit gefülltem Blei sind die Taschen schnell im Jacket. Ein deutliches „Klick“ signalisiert, dass alles korrekt eingerastet ist. Und wie fühlt sich der Überflieger unter Wasser an? Der Powerline-Inflator macht seinem Namen alle Ehre – die Nylonblase bietet reichlich Auftrieb. An der Oberfläche und unter Wasser ist die Schwimmlage erstklassig. Das „Zuma“ fühlt sich an wie ein großes Jacket. Für den Transport im „Departure-Bag“ lässt sich das Jacket ohne Bleitaschen einfach zusammenrollen. Der Clou: Der Trolley mit Teleskop-Griff hat perfekte Handgepäckmaße.
TAUCHEN-Redakteur Michael Krüger
„Wer schleppen hasst, wird das Set lieben!“
Wer Schlepperei beim Tauchen hasst, wird das „Pack’n Dive“ lieben. Die Ausrüstung wiegt keine zehn Kilo und kann bei vielen Airlines als Handgepäck befördert werden. Anzug und ABC-Set sind erstklassig – die Linie gibt’s für Frauen übrigens in Pink-Schwarz. Apeks hat den leichtesten Atemregler der Welt ins Köfferchen gelegt, und das „Zuma“ ist ein Geniestreich. Volle Punktzahl für die „Weight Watcher“ von Aqua Lung: Klasse Ausrüstung für Vielflieger und Tropenfans!
PREISE UND GEWICHT
Tauchtrolley „Departure Bag“ 3,1 Kilo; 119 Euro
Tarierjacket „Zuma“ XXS/XS, S/M, M/L, XL/XXL; 1,99 Kilo; 299 Euro
Apeks „Flight“ Oktopus & Fini 590, 240, 320 Gramm; 669 Euro
Flosse „Hot Shot“ S, R, L; 1,5 Kilo; 99,95 Euro
„Bali Active“, XS–XXL; 1,4 Kilo; 119 Euro
Maske „Look 2“ & „Zephyr“ 180, 170 Gramm; 89,90 Euro
9,3 Kilo, Komplettset: 1299 Euro
www.aqualung.com
„Departure-Bag“: In diesen Trolley passt die komplette Ausrüstung. Alles zusammen wiegt keine zehn Kilogramm!
Flinke Flosse: Die weißen „Hot Shots“ mit kurzem Blatt und der bewährten „Gangschaltung“.
Überflieger „Zuma“. Das bleiintegrierte Jacket wiegt zwei Kilogramm und fühlt sich an wie ein großes Jacket.
Ein Leichtgewicht für Tropentauchfans: TAUCHEN hat das neue „Pack’n Dive“-Set von Aqua Lung in der Karibik getestet.
VON MICHAEL KRÜGER
Jedes Kilo zählt! Seit die Airlines das Übergepäck als lukratives Zusatzgeschäft entdeckt haben, müssen Taucher satte Aufschläge einkalkulieren: Bei 30 Kilo Tauchgepäck sind für Hin- und Rückflug schnell 150 Euro zu berappen. Kein Wunder, dass Hersteller immer mehr an gewichtsreduzierten Alternativen arbeiten: Aqua Lung hat vor zwei Jahren mit dem „Pack’n Dive“-Set einen Meilenstein entwickelt. Jetzt schicken sie die neuste Kreation ins Rennen. Zusätzlich zur Herrenausrüstung, die wir testen konnten, gibt es eine Linie für Tauchereinnen mit pink-farbenen Akzenten und ergonomisch modifizierten Details.
Was ist neu? Beim Design hat man sich von der geckogrünen Erscheinung des Vorgängermodells verabschiedet und auf Anthrazit, Schwarz und Weiß gesetzt. Ein Hingucker ist der stylische, schwarze 3-Millimeter-Anzug „Bali-Active“ mit weißen Applikationen. Der Ultra-Flex-Neoprenanzug hat zur Isolation eine königsblau abgesetzte Halsmanschette und einen komfortablen Rückenzipper. Reißverschlüsse an Armen und Beinen sucht man vergeblich – durch das unkaschierte Neopren an den Armen ist man auch ohne Zipper fix im Anzug. Der Verschluss am Hals ist übrigens „haarfreundlich“ magnetisch konzipiert.
Bei der Maske setzt Aqua Lung auf den Nachfolger des Megasellers. Die „Look 2“ gibt’s im Set mit dem „Zephyr“-Schnorchel. Die weißen Flossen wurden mit einem kürzeren Blatt speziell für die Reise entwickelt: Die „Hot-Shots“ haben die „Slingshot-Gangschaltung“ mit Silikonbändern, den „Power-Bends“. Die Flossen können leider nur barfuß oder mit Neoprensocken getragen werden. Im Test überzeugten sie mit einem angenehmen Fußteil und gutem Vortrieb. Die Flosse kann auf zwei Härtegrade eingestellt werden und ist bei leichter Strömung gut – wenn es richtig zieht, kommem die „Hot-Shots“ allerdings konstruktionsbedingt an ihre Grenzen.
Robuste Leichtgewichte
Weiter zu den Luftspendern: Apeks-Regler stehen nicht nur bei Tech-Tauchern wegen ihrer hohen Verarbeitungsqualität und Flexibilität hoch im Kurs. Extrem kompakt und robust ist der 590 Gramm schwere Apeks „Flight“ – laut Aqua Lung der „leichteste Atemregler der Welt“. In der Tat: Erste und Zweite Stufe sind deutlich kleiner als bei den großen Modellen. Durch die Bauweise und die Verwendung von Flex-Schläuchen wurde zusätzlich Gewicht reduziert. Zum Schutz ist das Schlauchmaterial mit Nylon-Geflecht ummantelt. Mit Oktopus und Finimeter eine Einheit, die laut Hersteller, in bis zu zehn Grad Celsius kaltem Wasser verwendet werden kann.
Weiteres Highlight der Ausrüstung ist das „Zuma“-Jacket. Trotz der Packmaße eines dicken Pullovers bietet das zwei Kilogramm leichte „Zuma“ extrem hohen Tragekomfort. Gurte und Rücken sind gepolstert und schnelltrocknend. Fangschleife, zwei Auslassventile und D-Ringe sind vorhanden – selbst an Ösen für Messerhalterungen wurde gedacht. Die Guides wollten kaum glauben, dass dieses Leichtgewicht bleiintegriert ist. Das „SureLock“-Bleitaschensystem überzeugt. Mit gefülltem Blei sind die Taschen schnell im Jacket. Ein deutliches „Klick“ signalisiert, dass alles korrekt eingerastet ist. Und wie fühlt sich der Überflieger unter Wasser an? Der Powerline-Inflator macht seinem Namen alle Ehre – die Nylonblase bietet reichlich Auftrieb. An der Oberfläche und unter Wasser ist die Schwimmlage erstklassig. Das „Zuma“ fühlt sich an wie ein großes Jacket. Für den Transport im „Departure-Bag“ lässt sich das Jacket ohne Bleitaschen einfach zusammenrollen. Der Clou: Der Trolley mit Teleskop-Griff hat perfekte Handgepäckmaße.
TAUCHEN-Redakteur Michael Krüger
„Wer schleppen hasst, wird das Set lieben!“
Wer Schlepperei beim Tauchen hasst, wird das „Pack’n Dive“ lieben. Die Ausrüstung wiegt keine zehn Kilo und kann bei vielen Airlines als Handgepäck befördert werden. Anzug und ABC-Set sind erstklassig – die Linie gibt’s für Frauen übrigens in Pink-Schwarz. Apeks hat den leichtesten Atemregler der Welt ins Köfferchen gelegt, und das „Zuma“ ist ein Geniestreich. Volle Punktzahl für die „Weight Watcher“ von Aqua Lung: Klasse Ausrüstung für Vielflieger und Tropenfans!
PREISE UND GEWICHT
Tauchtrolley „Departure Bag“ 3,1 Kilo; 119 Euro
Tarierjacket „Zuma“ XXS/XS, S/M, M/L, XL/XXL; 1,99 Kilo; 299 Euro
Apeks „Flight“ Oktopus & Fini 590, 240, 320 Gramm; 669 Euro
Flosse „Hot Shot“ S, R, L; 1,5 Kilo; 99,95 Euro
„Bali Active“, XS–XXL; 1,4 Kilo; 119 Euro
Maske „Look 2“ & „Zephyr“ 180, 170 Gramm; 89,90 Euro
9,3 Kilo, Komplettset: 1299 Euro
www.aqualung.com
„Departure-Bag“: In diesen Trolley passt die komplette Ausrüstung. Alles zusammen wiegt keine zehn Kilogramm!
Flinke Flosse: Die weißen „Hot Shots“ mit kurzem Blatt und der bewährten „Gangschaltung“.
Überflieger „Zuma“. Das bleiintegrierte Jacket wiegt zwei Kilogramm und fühlt sich an wie ein großes Jacket.