OBERER TOTPUNKT ERDE RUFT
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Zeit läuft ab, Zeit wird knapp, Erde ruft. Nutze den Tag, den wir Leben nennen! Er ist alles was wir haben. Das zweite Album von ::OT:: Oberer Totpunkt folgt dem menschlichen Entwicklungszyklus: Angefangen bei der Geburt über falsches Leben, Wahnsinn und Selbstüberschätzung bis hin zum Tod als Transformation – als Ergebnis von Verfolgung, Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Den verfemten Suizid schließlich zum Augenblick des Sterbens selbst. Die Totenmesse (Dies irae, Tage des Zorns) vollendet den Zirkel.
Der Schlund hinter der Normalität gründet tiefer als es die dunkelste Fantasie wahrhaben möchte und die Texte von ::OT:: lassen das Blut gefrieren, wenn sie den schmalen Grad zwischen Idyll und lebendigem Alptraum beschreiben, der sich auf einem pulsierenden Musikbett groovenden Minimalismus breitmacht. Die klingenden Psychogramme zitieren mal EBM, Trip-Hop, Jungle, Industrial und Hip Hop um dann zum infernalischen Finale in wagnerianischen Bläsersätzen zu ertrinken. Dem Hörer wird spätestens jetzt klar: Erde ruft... Gut zwei Jahre nach dem aufschreckenden Debutalbum voller weiblicher Abgründigkeit „10 Grad vor Oberer Totpunkt“ werfen die Hamburger Expressionisten wieder neue Fragen am Abgrund des Seins auf: Lebst du deinen Traum – oder träumst du dein Leben? Warum nicht die Realität ein wenig korrigieren? Wo endet das, was wir gewohnt sind, als Normalität zu bezeichnen? Und: sind die Abweichler wirklich so verrückt, wie wir gern glauben möchten, weil – je fremder sie uns sind – die Wahrscheinlichkeit für uns selbst abzudriften, desto geringer scheint? Versuchen wir so nicht auch, das Unkontrollierbare kontrollierbar zu machen? An ihrem persönlichen oberen Totpunkt angelangt sind die Gestalten in den spoken-word stories von ::OT: (Bruno Kramm, Danse Macabre) 01 Blutmond 02 Hamburg 03 Schlacht 04 Sie sind da 05 Gaia 06 Hexenjagd 07 Imperator 08 Letzter Gang 09 Sepultura Asini 10 Erde Ruft 11 Dies Irae © 2009 Oberer Totpunkt, Hamburg, Germany Total running time: 50:02 min Text und Vocals: Bettina Bormann, Musik & Drums: Michael Krüger excl. „Dies Irae“ (L: Thomas v. Celano (†1220), C: mittelalterlicher Hymnus Mix & Mastering: Tom Wendt, Skating dog, Hamburg Label: Danse Macabre Records/Alive AG |