Wer kannte die beiden Göttinger „Krüger-Brothers" nicht? Von den frühen 60ern bis Anfang der 2000er-Jahre waren Werner Krüger (Bass, Vocals) und Kurt „Bum" Krüger (Orgel, Keyboard) aus dem Stadtbild kaum wegzudenken: Mehr als 40 Jahre spielten sie zusammen in der „Bum Krüger Combo" – Tanzmusik mit Swing-Appeal und waren als Gastmusiker sowie in ihren eigenen Bands „Mississippi-Stompers" und „Good Old Days" seit den 80er-Jahren aktiv.. Wenn beide zusammen waren, waren sie wie Pech und Schwefel - das war schon eine besondere Energie. Wenn sie durch die Innenstadt liefen, war es eher ein Stop and go mit vielen Smalltalks. Kein Wunder: Fast jedes Wochenende waren sie auf Tour: Ich erinnere mich, dass sie manchmal in merkwürdig klingenden Orten wie „Hahnenklee", „Salzderhelden" (Ich bin mir ja sich, dass Los Angeles die Salzderhelden-Idee für das Hollywood-Sign geklaut hat:-) oder „Bad Lauterberg" musizierten und von ungewöhnlich klingenden Läden wie in der „Tillyschanze" auf der Bühne standen. Was die wenigsten wussten: Sie waren auch in Hamburg (2x im Hotel Hafen Hamburg), Hannover, Frankfurt und im Ruhrgebiet, Hessen und bis Bayern unterwegs.. Fest gebucht waren sie jedes Jahr beim Studentenball. Namen wie die „Kupferkanne", das „Stadtcafé", besagte „Tillyschanze", „Alexander", „Ropeter" vielen häufiger. Werner sang und spielte immer Framus Upright-Bässe. Onkel Bum startete mit einer „Hammond“-Orgel, wechselte dann zu „Wersi"– mein Bruder und ich haben da häufig beim Tragen mitgeholfen – das waren echte Monster! Später stieg er auf Keyboards und Synthesizer wie dem Yamaha „DX7" und den Korg „M1" um.
1959 FING ALLES AN
Am 15. September 1959 gründeten die Krüger-Brüder mit „Lollo" Lothar Hubrecht (Drums) und Andy (Gitarre) die Band, die mit wechselnden Besetzungen bis 2002 aktiv war. Aus den „Peppinos" wurden das „Bum Krüger Trio", was später zum Quartett. bis Quintett" wuchs – später nannten sie sich einfach „Bum Krüger Combo" und waren als Tanzmusikband mit einer guten Portion Swing über die Grenzen Göttingen beliebt. Die beiden waren eben große Jazz-, Swing- und Country-Fans, was als logische Konsequenz in den 80er-Jahren zur Gründung der „Mississippi-Stompers" und später den lokal bekannten „Good old Days" führte. Ich erinnere mich an Sessions mit befreundeten Musikern: Oft spielten die beiden in Dixibands von Erwin Gilch (mit den geilen Ami-Schlitten - er zog wie Bum mir berichtete, Ende der 80er in die USA - ich glaube Texas? Ich erinnere mich auch an Begegnungen mit ihren musikalischen Kollegen und Freunden wie Glenn Walbaum und Klaus Faber.
AFN: DER US-ARMEESENDER WAR DIE INSPIRATION
Der größte Einfluss der beiden war seit den 50er-Jahren „AFN“ - der American Forces Network Europe. Die Musik des Soldatensenders „AFN“ spielte Swing, später Rock'n'Roll und wurde ungewollt zum großen amerikanischen Kulturexporteur mit lockeren DJs am Mikrofon und lässigem US-Lifestyle, der so ganz anders war als die steife deutsche Radiomoderation der Nachkriegszeit. Ein berühmter DJs aus der Zeit war übrigens Bill Ramsey. Nicht ohne Grund spielte die „Bum Krüger Combo“ für eine Tanzmusikband verhältnismäßig viele US-Songs – beide waren große USA-Fans.
„BRUDER UND BESTEN FREUND VERLOREN“
Nur zwei Tage vor dem Tod von Werner (8. Juli 2002) hatten sie den letzten Auftritt in der Uni in Göttingen. Er starb - wie sein Bruder - plötzlich und unerwartet und wurde mit seinem Musiker-Outfit vom letzen Auftritt beerdigt – das wollte Bum so. Werner wurde nur 64 Jahre alt. Bum wiederholte immer: „Ich habe mit Werner nicht nur meinen Bruder, sondern auch meinen besten Freund verloren." Bum machte allein bis zu seinem Tod am 24. April 2008 als „Bum Krüger" weiter solo Musik – er wurde 68 Jahre alt.
LOLLO
Jetzt ist es 20 Jahre her, das Werner gestorben ist.. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Mein Onkel Bum sagte nur „Absolut Null. Absolut Null!". Beim Anblick, als die Bestatter seinen Bruder Werner das Treppenhaus herunter getragen haben. Der einzige Überlebende der alten Combo ist übrigens der ehemalige Drummer „Lollo".. Er war in den 80ern Chefarzt in Seesen und ist seit den 90er-Jahren als Dr. Lothar Hubrecht in Krefeld bis heute als Neurologe aktiv.
BUM
Das Lieblingszitat von Bum zum Thema Vergänglichkeit war immer: „Der Tod gehört zum Leben dazu – das vergessen die meisten" und die beiden sind letztlich wunschgemäß genau so und ohne allzu langes Leiden sondern „wie vom Blitz getroffen“ gestorben – nur viel zu früh. Sie haben in der Göttinger Szene wie ich hörte und auch im Nachruf von Klaus Faber laß (unten in der Galerie) eine große Lücke hinterlassen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie je geschlossen wurde. Sie waren einfach zwei Originale.
BUM KRÜGER COMBO & GOOD OLD DAYS
Zum Hören, Anschauen und Alte Zeiten denken, die ich gar nicht miterlebt habe: Hier ein paar Fotos und Songs der „Bum Krüger Combo“ CD vom August 1998 (leider ohne Drums eingespielt) und der „Good old Days“ „The Clarion Sessions" (Mai 1999, Clarion, Magenta). Viel Spaß!
FAMILY-SEITE IN PLAUNG
Es wird Zeit für eine Family-Seite: Unsere Mutter Ruth Stenzel (aka Krauel und Krüger) starb am 18.6.2013 mit 68 Jahren. Genannt „Kätzchen" weil das ihre Mission war: Cats first! Zuerst kamen immer die Katzen – und dann der Rest, was ich aus heutiger Warte vernünftig finde. Sie gründete 2006 die „SOS-Katzenhilfe" in Göttingen und hat in dem Verein ihre Berufung gefunden. Für Sie, Rudi Stenzel (starb am 17.1.2019 mit 69 Jahren) und unseren Onkel Adolf „Addi“ Krauel (starb am 3.6.2018 mit 71 Jahren) werde ich auch noch eine Seite mit Fotos einrichten.
Michael Krüger
1959 FING ALLES AN
Am 15. September 1959 gründeten die Krüger-Brüder mit „Lollo" Lothar Hubrecht (Drums) und Andy (Gitarre) die Band, die mit wechselnden Besetzungen bis 2002 aktiv war. Aus den „Peppinos" wurden das „Bum Krüger Trio", was später zum Quartett. bis Quintett" wuchs – später nannten sie sich einfach „Bum Krüger Combo" und waren als Tanzmusikband mit einer guten Portion Swing über die Grenzen Göttingen beliebt. Die beiden waren eben große Jazz-, Swing- und Country-Fans, was als logische Konsequenz in den 80er-Jahren zur Gründung der „Mississippi-Stompers" und später den lokal bekannten „Good old Days" führte. Ich erinnere mich an Sessions mit befreundeten Musikern: Oft spielten die beiden in Dixibands von Erwin Gilch (mit den geilen Ami-Schlitten - er zog wie Bum mir berichtete, Ende der 80er in die USA - ich glaube Texas? Ich erinnere mich auch an Begegnungen mit ihren musikalischen Kollegen und Freunden wie Glenn Walbaum und Klaus Faber.
AFN: DER US-ARMEESENDER WAR DIE INSPIRATION
Der größte Einfluss der beiden war seit den 50er-Jahren „AFN“ - der American Forces Network Europe. Die Musik des Soldatensenders „AFN“ spielte Swing, später Rock'n'Roll und wurde ungewollt zum großen amerikanischen Kulturexporteur mit lockeren DJs am Mikrofon und lässigem US-Lifestyle, der so ganz anders war als die steife deutsche Radiomoderation der Nachkriegszeit. Ein berühmter DJs aus der Zeit war übrigens Bill Ramsey. Nicht ohne Grund spielte die „Bum Krüger Combo“ für eine Tanzmusikband verhältnismäßig viele US-Songs – beide waren große USA-Fans.
„BRUDER UND BESTEN FREUND VERLOREN“
Nur zwei Tage vor dem Tod von Werner (8. Juli 2002) hatten sie den letzten Auftritt in der Uni in Göttingen. Er starb - wie sein Bruder - plötzlich und unerwartet und wurde mit seinem Musiker-Outfit vom letzen Auftritt beerdigt – das wollte Bum so. Werner wurde nur 64 Jahre alt. Bum wiederholte immer: „Ich habe mit Werner nicht nur meinen Bruder, sondern auch meinen besten Freund verloren." Bum machte allein bis zu seinem Tod am 24. April 2008 als „Bum Krüger" weiter solo Musik – er wurde 68 Jahre alt.
LOLLO
Jetzt ist es 20 Jahre her, das Werner gestorben ist.. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Mein Onkel Bum sagte nur „Absolut Null. Absolut Null!". Beim Anblick, als die Bestatter seinen Bruder Werner das Treppenhaus herunter getragen haben. Der einzige Überlebende der alten Combo ist übrigens der ehemalige Drummer „Lollo".. Er war in den 80ern Chefarzt in Seesen und ist seit den 90er-Jahren als Dr. Lothar Hubrecht in Krefeld bis heute als Neurologe aktiv.
BUM
Das Lieblingszitat von Bum zum Thema Vergänglichkeit war immer: „Der Tod gehört zum Leben dazu – das vergessen die meisten" und die beiden sind letztlich wunschgemäß genau so und ohne allzu langes Leiden sondern „wie vom Blitz getroffen“ gestorben – nur viel zu früh. Sie haben in der Göttinger Szene wie ich hörte und auch im Nachruf von Klaus Faber laß (unten in der Galerie) eine große Lücke hinterlassen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie je geschlossen wurde. Sie waren einfach zwei Originale.
BUM KRÜGER COMBO & GOOD OLD DAYS
Zum Hören, Anschauen und Alte Zeiten denken, die ich gar nicht miterlebt habe: Hier ein paar Fotos und Songs der „Bum Krüger Combo“ CD vom August 1998 (leider ohne Drums eingespielt) und der „Good old Days“ „The Clarion Sessions" (Mai 1999, Clarion, Magenta). Viel Spaß!
FAMILY-SEITE IN PLAUNG
Es wird Zeit für eine Family-Seite: Unsere Mutter Ruth Stenzel (aka Krauel und Krüger) starb am 18.6.2013 mit 68 Jahren. Genannt „Kätzchen" weil das ihre Mission war: Cats first! Zuerst kamen immer die Katzen – und dann der Rest, was ich aus heutiger Warte vernünftig finde. Sie gründete 2006 die „SOS-Katzenhilfe" in Göttingen und hat in dem Verein ihre Berufung gefunden. Für Sie, Rudi Stenzel (starb am 17.1.2019 mit 69 Jahren) und unseren Onkel Adolf „Addi“ Krauel (starb am 3.6.2018 mit 71 Jahren) werde ich auch noch eine Seite mit Fotos einrichten.
Michael Krüger
BUM KRÜGER COMBO„Bum Krüger Combo“ CD vom August 1998 (leider ohne Drums)
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