2018, 2014, 2011, 2010: ÄGYPTEN SHARM EL SHEIK - SAFAGA- EL QUESEIR - HURGHADA - MARSA ALAM - MARSA SHAGRA - HAMATA - ST. JOHNS-SAFARI
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WÜSTENROMANTIK IM BEDUINENZELT
Im Marsa Shagra Village erlebt man, dass der Verzicht auf Hotelkomfort sinnliche Leidenschaft sein kann.
VON MICHAEL KRÜGER
Die beige-weißen Beduinenzelte am Strand schimmern in den gleichen Tönen wie der Saharasand und sind groß – nein riesig. Im 20 Quadratmeter großen Royal Tent kann man überall aufrecht stehen und es gibt neben Ventilator sogar einen Kühlschrank. Vielleicht eine Urform des Luxus-Glampings? Wenn weniger mehr ist, erfährt man hier, wie reizvoll die Reduktion aufs Wesentliche sein kann. Die Übernachtung in einem geräumigen Zelt am Strand im Marsa Shagra Village hat nichts mit Entbehrung zu tun, sondern ist vielmehr sinnlicher Minimalismus. Man spürt, hört und fühlt jede Minute, wo man wirklich ist: Mitten in der Wüste, tief im Süden Ägyptens, direkt am Roten Meer. Die einzigen Geräusche, die man hört, sind der Wind, der an den Zeltwänden zerrt, und das Lied der Wellen. Trotz hoher Tagestemperaturen ist das Klima in den arabischen Nomadenzelten erträglich. Abends kann man in den Stühlen vor dem Zelt den unglaublichen Sternenhimmel erleben. Später in der Nacht wird es empfindlich kühl bis man morgens wieder vom Licht der ersten Sonnenstrahlen geweckt wird. Hinter uns erwacht die Wüste zum Leben, nur wenige Meter vor uns liegt das Meer. Hermits, kleine Einsiedlerkrebse, ziehen mühsam ihr Schneckengehäuse durch den Sand, um nach Speiseresten unter den Tischen zu suchen. Und während man das Treiben in der Morgensonne verfolgt, sieht man in der Ferne das erste Zodiac mit Tauchern.
RELAXTE ATMOSPHÄRE IM CAMP
Einen festgelegten Tagesablauf mit Programm gibt es im Marsa Shagra Village nur, wenn man es ausdrücklich wünscht: Ausfahrten und Tagestrips zu anderen Tauchspots oder Landaktivitäten wie Wüstentouren mit Kamelen, Pferden oder Quads werden täglich angeboten und können komfortabel am Touchscreen in der Tauchbasis gebucht werden. Aber vielen Gästen reicht es, Non-Limit am Hausriff zu tauchen und einfach das Hier und Jetzt zu genießen. Einige sitzen mit anderen Gästen in der Strandlounge zusammen und unterhalten sich über Taucherlebnisse oder treffen sich zum gemeinsamen Lunch oder Dinner. Oder hocken relaxt im Schatten und lesen. Klingt langweilig? Nein, es ist großartig! Genau deshalb sind die meisten hier. Keine austauschbare Resort-Atmosphäre mit Pools, abgesteckten Schirm- und Liegestuhlparzellen, sondern Wüstenromantik im Beduinenzelt.
NON-LIMIT-TAUCHEN AM HAUSRIFF
Das fantastische Hausriff kann man an sechs verschiedenen Stellen erkunden und es bietet für eine Woche ausreichend Unterhaltung. Das Nord- und Südriff lässt sich weitflächig mit dem Zodiac oder beim Shore-Dive erkunden. Von den sogenannten überdachten Diving-Shades aus sind es keine zehn Schritte bis zum Wasser. Keine glitschigen Steine oder Seeigel beim Einstieg, sondern feiner, weißer Sand. In Stehtiefe gebe ich meinem Buddy das Zeichen zum Abtauchen. Die ersten Meter werden wir von neugierigen Riffbarschen begleitet. Nach kurzer Zeit gelangt man in den Fünf-Meter-Bereich, der mit einer Boje markiert ist. Direkt neben dem Ankerseil lungern einige Kugelfische auf dem Sandgrund herum wie Dorf-Teenager an der Bushaltestelle und lassen sich in den Wellen schaukeln. Wenn man linke Schulter weiter dem am Grund verlegtem Tau folgt, erscheint nach kurzer Zeit ein Vorsprung mit wunderschönen Hart- und Weichkorallen, in denen sich Doktor-, Falter- und Drückerfische tummeln. Mal gucken, ob die große Riesen-Muräne zu sehen ist. Wie zur Begrüßung hebt sie den Kopf und bewegt dabei das Maul auf und zu, um sauerstoffreiches Wasser in ihre Kiemen zu pumpen. Nur ein paar Flossenschläge weiter in etwa zehn Meter Tiefe, vorbei an einer riesigen, grünen Salatkoralle, wird man leicht an den Ohren gezwickt wird. Hier befindet sich eine Putzerstation. In 20 Metern Tiefe ändert sich die Riff-Szenerie: Mächtige Gorgonienfächer bestimmen das Bild. Flöten- und Trompetenfische gleiten wie Kampfgeschwader durchs Riff. Mit etwas Glück kann man hier auf größere Zackenbarsche treffen. Hinter einer Schneise endet das Riff in etwa 50 Meter Tiefe – morgens oder nachmittags kann man Riffhaie entdecken.
TOP-SPOT DES ROTEN MEERES
Wer es actionreicher mag, sollte unbedingt das Elphinstone Reef erkunden. Der Top-Spot liegt vis-à-vis und wird mehrmals am Tag mit dem Zodiac oder bei größeren Gruppen mit dem Tauchboot in rund 20 Minuten angesteuert. Der Blick vom Dropoff in die Tiefe ist sensationell. Aber die meisten Taucher denken an Haie, wenn sie diesen Namen hören. Von Mai bis August sieht man Hammerhaie und von September bis Dezember sorgen häufig Weißspitzen-Hochseehaie (Longimanus) vor dem Deko-Stopp für Nervenkitzel. Weitere Spots mit Chancen, Delfine (Shaab Samadai/Dolphin House) oder Gitarrenrochen, Grüne Meeresschildkröten oder ein Dugong zu sehen (Marsa Abu Dabab) liegen in der Nähe und werden mehrmals pro Woche angesteuert. Ursprünglich wurde Marsa Shagra Village als rudimentäres Zeltcamp mit Tauchbasis konzipiert. Gegessen wurde unter freiem Himmel und es herrschte totale Wüstenromantik: TAUCHEN berichtete erstmals vor 38 Jahren in der Ausgabe 10/1980 vom „Geheimtipp am Roten Meer“. Es gab weder eine Tauchbasis, noch Kompressoranlagen geschweige denn eine Dekokammer. Mittlerweile hat das Marsa Shagra Village sogar eine eigene Druckkammer und bietet teilweise Komfort wie in einem Resort. Ein im arabischen Stil gebautes großes Kuppel- Restaurant mit Meerblick thront über der Anlage. Im Außenbereich gibt es viele Plätze bei denen man vom Frühstück bis zum Abendessen einen wundervollen Blick auf das Meer genießen kann. Zeltmuffel können auch in klimatisierten Luxus-Chalets mit Bad und Klimaanlage oder Lehmhütten, sogenannten „Huts“, wohnen. Vorn am Wasser stehen Zelte sowie die Royal Tents. Das Tauchcamp Marsa Nakari gehört zusammen mit Marsa Shagra und Wadi Lahami zu den drei Villages der Red Sea Diving Safari. Gäste können zwischen den Camps pendeln, um Ausflüge zu anderen Tauchspots zu unternehmen.
NATUR STATT POOLS & PROGRAMM
Trotz vieler moderner Annehmlichkeiten hat sich das Camp seinen urtümlichen Charme erhalten. Irgendwann stellt man sich die Frage, warum es hier so anders ist. Warum Zelte? Warum keine Pools? Der Grund ist Eigentümer Hossam Helmy. Der Red-Sea-Diving-Safari-Chef hat zehn Jahre im Zelt gelebt, als die Anlage nur ein primitives Camp war. Ein Hotel wollte er nie – und so widersetzte er sich, als ihn die Administration bewegen wollte, ein 1000-Betten-Resort zu bauen. Wer das Glück hat, mit dem Ägypter bei einer Tasse Tee ins Gespräch zu kommen, das Funkeln in seinen Augen sieht und die Begeisterung erlebt, weiß, dass die Liebe seines Lebens das Rote Meer und Marsa Shagra ist. Vielen Stammgästen geht es ähnlich. Wir waren dreimal hier und kommen wieder – ganz bestimmt!
Red Sea Diving Safari betreibt insgesamt drei Camps in Süd-ägypten. Gäste vom Marsa Shagra Village können auch das Nakari Village (hier startet die Tour zum Dolphin Reef) oder für zwei Tage zum Wadi Lahami Village im tiefen Süden wechseln, um an den unberührten Riffen der Fury-Shoal-Kette zu tauchen, die sonst nur von Safari- und Tagesbooten erreicht werden können.
www.redsea-divingsafari.com
DAS CAMP
Wo liegt das Camp? Das Marsa Shagra Village liegt eine halbe Stunde vom Flughafen Marsa Alam entfernt. Es ist das erste und älteste Tauchhotel von Red Sea Diving Safari in Ägypten.
www.redsea-divingsafari.com
KLIMA UND REISEZEIT
Es herrscht trockenes, heißes Wüstenklima. In den Wintermonaten kann man nach Sonnenuntergang eine Jacke brauchen. Die Wassertemperatur liegt im Sommer bei 28 Grad Celsius, im Winter sind es 21 bis 26 Grad. Im Sommer reicht ein 3-mm-Tauchanzug aus, im Winter braucht man fünf Millimeter.
TAUCHEN
Das Eco-Diving-Camp liegt an einer Bucht mit einem ausgezeichneten Hausriff. Nach einem Orientierungstauchgang kann man mit entsprechender Taucherfahrung mit dem Buddy Non-Limit am Hausriff tauchen. Auf Wunsch wird man mit dem Zodiac ans Außenriff gefahren. Zusätzlich werden zweimal am Tag Fahrten mit Safari-Trucks angeboten. Die „Diving Shades“ sind ein großes Areal mit abschließbaren Boxen und bieten ausreichend Platz für das Equipment. Mehrere saubere Spülbecken, große Trockenareale mit Bügeln, und mehrere Duschen sind vorhanden. Atemgas und Nitroxflaschen stehen zur Selbstbedienung bereit. Das Camp hat eine eigene Druckkammer. In der Tauchbasis kann man sich am Touchscreen bequem für Ausfahrten anmelden. Das Marsa Shagra eignet sich auch gut für einen Familienurlaub ohne Fernseher und Pool. Apnoetauchen wird ebenfalls angeboten.
ANREISE
Fluglinien ab Deutschland: TUIfly, Germania, Eurowings, Small Planet Airlines. Unbedingt Marsa Alam als Zielflughafen wählen. Von dort aus dauert der Transfer keine halbe Stunde!
EINREISE
Der Reisepass muss mindestens noch sechs Monate gültig sein. Nach der Ankunft muss man am Flughafen ein Visum erwerben (Gebühr: 22 Euro).
GESUNDHEIT
Impfungen sind nicht vorgeschrieben. Die Reiseapotheke sollte Medikamente gegen Durchfall, Reise- und Seekrankheit enthalten.
WÄHRUNG
Euro oder US-Dollar. Im Camp kann man problemlos mit EC- und Kreditkarte zahlen.
STROM
Im Camp braucht man keinen Adapter, selbst im Zelt sind Mehrfachsteckdosen.
vorhanden.
PREISBEISPIEL
Sieben Übernachtungen, Vollpension, Non-Limit-Tauchen ab 459 Euro plus Flug. www.belugareisen.de
REISEVERANSTALTER
www.belugareisen.de,
www.extratour-tauchreisen.de
www.omneia.de,
www.tourmare.de
#Marsashagra #redseadivingsafari #tauchen #bettinabormann #michaelkruger
Im Marsa Shagra Village erlebt man, dass der Verzicht auf Hotelkomfort sinnliche Leidenschaft sein kann.
VON MICHAEL KRÜGER
Die beige-weißen Beduinenzelte am Strand schimmern in den gleichen Tönen wie der Saharasand und sind groß – nein riesig. Im 20 Quadratmeter großen Royal Tent kann man überall aufrecht stehen und es gibt neben Ventilator sogar einen Kühlschrank. Vielleicht eine Urform des Luxus-Glampings? Wenn weniger mehr ist, erfährt man hier, wie reizvoll die Reduktion aufs Wesentliche sein kann. Die Übernachtung in einem geräumigen Zelt am Strand im Marsa Shagra Village hat nichts mit Entbehrung zu tun, sondern ist vielmehr sinnlicher Minimalismus. Man spürt, hört und fühlt jede Minute, wo man wirklich ist: Mitten in der Wüste, tief im Süden Ägyptens, direkt am Roten Meer. Die einzigen Geräusche, die man hört, sind der Wind, der an den Zeltwänden zerrt, und das Lied der Wellen. Trotz hoher Tagestemperaturen ist das Klima in den arabischen Nomadenzelten erträglich. Abends kann man in den Stühlen vor dem Zelt den unglaublichen Sternenhimmel erleben. Später in der Nacht wird es empfindlich kühl bis man morgens wieder vom Licht der ersten Sonnenstrahlen geweckt wird. Hinter uns erwacht die Wüste zum Leben, nur wenige Meter vor uns liegt das Meer. Hermits, kleine Einsiedlerkrebse, ziehen mühsam ihr Schneckengehäuse durch den Sand, um nach Speiseresten unter den Tischen zu suchen. Und während man das Treiben in der Morgensonne verfolgt, sieht man in der Ferne das erste Zodiac mit Tauchern.
RELAXTE ATMOSPHÄRE IM CAMP
Einen festgelegten Tagesablauf mit Programm gibt es im Marsa Shagra Village nur, wenn man es ausdrücklich wünscht: Ausfahrten und Tagestrips zu anderen Tauchspots oder Landaktivitäten wie Wüstentouren mit Kamelen, Pferden oder Quads werden täglich angeboten und können komfortabel am Touchscreen in der Tauchbasis gebucht werden. Aber vielen Gästen reicht es, Non-Limit am Hausriff zu tauchen und einfach das Hier und Jetzt zu genießen. Einige sitzen mit anderen Gästen in der Strandlounge zusammen und unterhalten sich über Taucherlebnisse oder treffen sich zum gemeinsamen Lunch oder Dinner. Oder hocken relaxt im Schatten und lesen. Klingt langweilig? Nein, es ist großartig! Genau deshalb sind die meisten hier. Keine austauschbare Resort-Atmosphäre mit Pools, abgesteckten Schirm- und Liegestuhlparzellen, sondern Wüstenromantik im Beduinenzelt.
NON-LIMIT-TAUCHEN AM HAUSRIFF
Das fantastische Hausriff kann man an sechs verschiedenen Stellen erkunden und es bietet für eine Woche ausreichend Unterhaltung. Das Nord- und Südriff lässt sich weitflächig mit dem Zodiac oder beim Shore-Dive erkunden. Von den sogenannten überdachten Diving-Shades aus sind es keine zehn Schritte bis zum Wasser. Keine glitschigen Steine oder Seeigel beim Einstieg, sondern feiner, weißer Sand. In Stehtiefe gebe ich meinem Buddy das Zeichen zum Abtauchen. Die ersten Meter werden wir von neugierigen Riffbarschen begleitet. Nach kurzer Zeit gelangt man in den Fünf-Meter-Bereich, der mit einer Boje markiert ist. Direkt neben dem Ankerseil lungern einige Kugelfische auf dem Sandgrund herum wie Dorf-Teenager an der Bushaltestelle und lassen sich in den Wellen schaukeln. Wenn man linke Schulter weiter dem am Grund verlegtem Tau folgt, erscheint nach kurzer Zeit ein Vorsprung mit wunderschönen Hart- und Weichkorallen, in denen sich Doktor-, Falter- und Drückerfische tummeln. Mal gucken, ob die große Riesen-Muräne zu sehen ist. Wie zur Begrüßung hebt sie den Kopf und bewegt dabei das Maul auf und zu, um sauerstoffreiches Wasser in ihre Kiemen zu pumpen. Nur ein paar Flossenschläge weiter in etwa zehn Meter Tiefe, vorbei an einer riesigen, grünen Salatkoralle, wird man leicht an den Ohren gezwickt wird. Hier befindet sich eine Putzerstation. In 20 Metern Tiefe ändert sich die Riff-Szenerie: Mächtige Gorgonienfächer bestimmen das Bild. Flöten- und Trompetenfische gleiten wie Kampfgeschwader durchs Riff. Mit etwas Glück kann man hier auf größere Zackenbarsche treffen. Hinter einer Schneise endet das Riff in etwa 50 Meter Tiefe – morgens oder nachmittags kann man Riffhaie entdecken.
TOP-SPOT DES ROTEN MEERES
Wer es actionreicher mag, sollte unbedingt das Elphinstone Reef erkunden. Der Top-Spot liegt vis-à-vis und wird mehrmals am Tag mit dem Zodiac oder bei größeren Gruppen mit dem Tauchboot in rund 20 Minuten angesteuert. Der Blick vom Dropoff in die Tiefe ist sensationell. Aber die meisten Taucher denken an Haie, wenn sie diesen Namen hören. Von Mai bis August sieht man Hammerhaie und von September bis Dezember sorgen häufig Weißspitzen-Hochseehaie (Longimanus) vor dem Deko-Stopp für Nervenkitzel. Weitere Spots mit Chancen, Delfine (Shaab Samadai/Dolphin House) oder Gitarrenrochen, Grüne Meeresschildkröten oder ein Dugong zu sehen (Marsa Abu Dabab) liegen in der Nähe und werden mehrmals pro Woche angesteuert. Ursprünglich wurde Marsa Shagra Village als rudimentäres Zeltcamp mit Tauchbasis konzipiert. Gegessen wurde unter freiem Himmel und es herrschte totale Wüstenromantik: TAUCHEN berichtete erstmals vor 38 Jahren in der Ausgabe 10/1980 vom „Geheimtipp am Roten Meer“. Es gab weder eine Tauchbasis, noch Kompressoranlagen geschweige denn eine Dekokammer. Mittlerweile hat das Marsa Shagra Village sogar eine eigene Druckkammer und bietet teilweise Komfort wie in einem Resort. Ein im arabischen Stil gebautes großes Kuppel- Restaurant mit Meerblick thront über der Anlage. Im Außenbereich gibt es viele Plätze bei denen man vom Frühstück bis zum Abendessen einen wundervollen Blick auf das Meer genießen kann. Zeltmuffel können auch in klimatisierten Luxus-Chalets mit Bad und Klimaanlage oder Lehmhütten, sogenannten „Huts“, wohnen. Vorn am Wasser stehen Zelte sowie die Royal Tents. Das Tauchcamp Marsa Nakari gehört zusammen mit Marsa Shagra und Wadi Lahami zu den drei Villages der Red Sea Diving Safari. Gäste können zwischen den Camps pendeln, um Ausflüge zu anderen Tauchspots zu unternehmen.
NATUR STATT POOLS & PROGRAMM
Trotz vieler moderner Annehmlichkeiten hat sich das Camp seinen urtümlichen Charme erhalten. Irgendwann stellt man sich die Frage, warum es hier so anders ist. Warum Zelte? Warum keine Pools? Der Grund ist Eigentümer Hossam Helmy. Der Red-Sea-Diving-Safari-Chef hat zehn Jahre im Zelt gelebt, als die Anlage nur ein primitives Camp war. Ein Hotel wollte er nie – und so widersetzte er sich, als ihn die Administration bewegen wollte, ein 1000-Betten-Resort zu bauen. Wer das Glück hat, mit dem Ägypter bei einer Tasse Tee ins Gespräch zu kommen, das Funkeln in seinen Augen sieht und die Begeisterung erlebt, weiß, dass die Liebe seines Lebens das Rote Meer und Marsa Shagra ist. Vielen Stammgästen geht es ähnlich. Wir waren dreimal hier und kommen wieder – ganz bestimmt!
Red Sea Diving Safari betreibt insgesamt drei Camps in Süd-ägypten. Gäste vom Marsa Shagra Village können auch das Nakari Village (hier startet die Tour zum Dolphin Reef) oder für zwei Tage zum Wadi Lahami Village im tiefen Süden wechseln, um an den unberührten Riffen der Fury-Shoal-Kette zu tauchen, die sonst nur von Safari- und Tagesbooten erreicht werden können.
www.redsea-divingsafari.com
DAS CAMP
Wo liegt das Camp? Das Marsa Shagra Village liegt eine halbe Stunde vom Flughafen Marsa Alam entfernt. Es ist das erste und älteste Tauchhotel von Red Sea Diving Safari in Ägypten.
www.redsea-divingsafari.com
KLIMA UND REISEZEIT
Es herrscht trockenes, heißes Wüstenklima. In den Wintermonaten kann man nach Sonnenuntergang eine Jacke brauchen. Die Wassertemperatur liegt im Sommer bei 28 Grad Celsius, im Winter sind es 21 bis 26 Grad. Im Sommer reicht ein 3-mm-Tauchanzug aus, im Winter braucht man fünf Millimeter.
TAUCHEN
Das Eco-Diving-Camp liegt an einer Bucht mit einem ausgezeichneten Hausriff. Nach einem Orientierungstauchgang kann man mit entsprechender Taucherfahrung mit dem Buddy Non-Limit am Hausriff tauchen. Auf Wunsch wird man mit dem Zodiac ans Außenriff gefahren. Zusätzlich werden zweimal am Tag Fahrten mit Safari-Trucks angeboten. Die „Diving Shades“ sind ein großes Areal mit abschließbaren Boxen und bieten ausreichend Platz für das Equipment. Mehrere saubere Spülbecken, große Trockenareale mit Bügeln, und mehrere Duschen sind vorhanden. Atemgas und Nitroxflaschen stehen zur Selbstbedienung bereit. Das Camp hat eine eigene Druckkammer. In der Tauchbasis kann man sich am Touchscreen bequem für Ausfahrten anmelden. Das Marsa Shagra eignet sich auch gut für einen Familienurlaub ohne Fernseher und Pool. Apnoetauchen wird ebenfalls angeboten.
ANREISE
Fluglinien ab Deutschland: TUIfly, Germania, Eurowings, Small Planet Airlines. Unbedingt Marsa Alam als Zielflughafen wählen. Von dort aus dauert der Transfer keine halbe Stunde!
EINREISE
Der Reisepass muss mindestens noch sechs Monate gültig sein. Nach der Ankunft muss man am Flughafen ein Visum erwerben (Gebühr: 22 Euro).
GESUNDHEIT
Impfungen sind nicht vorgeschrieben. Die Reiseapotheke sollte Medikamente gegen Durchfall, Reise- und Seekrankheit enthalten.
WÄHRUNG
Euro oder US-Dollar. Im Camp kann man problemlos mit EC- und Kreditkarte zahlen.
STROM
Im Camp braucht man keinen Adapter, selbst im Zelt sind Mehrfachsteckdosen.
vorhanden.
PREISBEISPIEL
Sieben Übernachtungen, Vollpension, Non-Limit-Tauchen ab 459 Euro plus Flug. www.belugareisen.de
REISEVERANSTALTER
www.belugareisen.de,
www.extratour-tauchreisen.de
www.omneia.de,
www.tourmare.de
#Marsashagra #redseadivingsafari #tauchen #bettinabormann #michaelkruger
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Tauchercamps: Back to the roots
Für viele Rotmeer-Liebhaber sind Tauchercamps eine unkonventionelle Alternative zum Tauchurlaub in Hotelanlagen. Für weniger Komfort gibt’s echte Wüstenatmosphäre und individuelle Unterwasser-Touren gratis.
VON MICHAEL KRÜGER
Campen in der sengenden Sonne? Gemeinschaftsbad? Ist das nicht total unkomfortabel? Wer Swimmingpool und organisierte Abendunterhaltung schätzt, wird an Tauchercamps garantiert wenig Freude haben. Alle, die sich vor Rudeltauchen und Kasernenbuffets mit Abend-Animation grausen, sollten jedoch einmal einen Blick auf die alternativen Unterkünfte werfen! Wer hier Urlaub macht, findet Ruhe und Abgeschiedenheit. Getaucht wird individuell oder in kleinen Gruppen. Viele Camps bieten hervorragende Hausriffe, die häufig auch Non-Limit betaucht werden dürfen, oder Ausfahrten mit Zodiacs und Jeeptouren zu den besten Spots.
Red Sea Diving Safari – die erfahrenste Tauchcamp-Organisation in Südägypten – feierte 2009 ihr 20-jähriges Bestehen. Ihre drei Tauchcamps Marsa Shagra Village, Marsa Nakari Village und Wadi Lahami Village liegen an schönen Hausriffen und bieten Zodiac-Touren zu Topspots wie dem Elphinstone Reef und den Fury Shoals an. „Wir arbeiten mit einem ‚Soft Impact‘-Konzept, das umweltfreundliche Tourismusentwicklung in der Gegend unterstützt“, schildert Hossam Helmy, Eigentümer der Red Sea Diving Safari. „Dieses Konzept basiert darauf, die maximale Anzahl der Zimmer im Resort auf die Kapazität unseres Hausriffs abzustimmen.“ Dadurch werde sichergestellt, dass das Hausriff nicht „übertaucht“ werde. Säuberungsaktionen, wie Clean-up-Days, sind fest ins Programm integriert.
Die Hausriffe begeistern nicht nur durch ihren guten Weich- und Hartkorallenbestand – auch die mittlerweile üblichen Dosen- und Plastikabfälle am Strand sind hier Fehlanzeige. „Mir ist wichtig, Tauchen mit Qualität anzubieten“, betont Helmy. „Wir verstehen uns als umweltfreundliche Organisation, die besonders auf den Schutz der außergewöhnlichen Korallenformationen der Region ausgerichtet ist.“ Ärgerlich: Am Nakari-Hausriff muss das Camp mit den Abfällen der Safariboote kämpfen. Durch die Strömung werden die touristischen Hinterlassenschaften täglich ans Riff gespült, danach müssen sie entsorgt werden.
Wenngleich die Grenzen von großem Tauchcamp zu kleiner Ferienanlage fließend sind, bietet der „Spirit“ der Camps eine Prise mehr Naturerlebnis als ein Tauchurlaub in einem großen Ferienresort. Die meisten Camps besitzen neben einfachen Zelten auch Hütten und komfortablere Unterkünfte. Wo bleibt da der Campergeist, mögen Hardliner fragen: Garantiert gibt es keine Handtuchschlacht am Swimmingpool (weil nicht vorhanden) oder Ohrensausen wegen eines (ebenfalls nicht stattfindenden) Abendprogramms.
Das Rocky Valley Divers Camp liegt auf einer kleinen Anhöhe mit Meerblick zwischen Safaga und Marsa Alam. 2004 eröffnete Hassan el Assy das Camp: „Ich bin hier in der Wüste aufgewachsen – es ist mein Herzenswunsch, meinen Gästen die Schönheit der Wüste zu zeigen. Außerdem bieten wir fantastische Tauchplätze an.“
„Das Hausriff des Rocky Valleys ist leicht erreichbar, vom Strand aus geht es ohne Hindernisse ins Wasser – bis zu einer Tiefe von etwa 40 Meter“, sagt el Assy. Bekannte Spots wie Abu Dahbab und Elphinstone Reef sind gut erreichbar. Das Rocky Valley Divers Camp ist besonders für Vereine interessant: Gruppen haben die Möglichkeit, das ganze Lager komplett zu mieten. Ideal für Tauchergruppen, die wirklich allein sein wollen. „Neben unserem Hausriff sind 25 bis 30 Riffe gut erreichbar. Unsere Top-Favoriten sind das Höhlenlabyrinth Beith Goha und Maklouf“, berichtet el Assy über die Bandbreite seines Tauchreviers.
„Back to Nature“ lautet die Devise eines anderen Tauchercamps, des Roots Camps. Rund 15 Kilometer vor El Quseir bietet diese Anlage Taucherlebnisse und schöne Shisha-Abende unterm Sternenhimmel. Einfach, zweckmäßig, romantisch.
15 Kilometer südlich von Marsa Alam liegt das Deep South Diving Camp, das ebenfalls über ein einfach zu betauchendes Hausriff verfügt. „Die Unterkünfte im Deep South Diving Camp bestehen aus afrikanischen Hütten mit Schilfdächern, alles nur 150 Meter von der Tauchbasis und dem Strand entfernt“, so Inhaber Karim Noor.
WG-Feeling am Roten Meer liefert die Riff-Villa Samak. Ohne den großen Rummel einer Hotelanlage bietet die Riff-Villa mit ihren maximal 16 Betten die perfekte Voraussetzung für einen gemütlichen und doch erlebnisreichen Urlaub. Karsten, Christina und das ganze Team geben alles, um den Urlaub aufs Angenehmste zu gestalten. Gewohnt wird in bequemen Zimmern oder in einer der Taucher-WGs mit vier oder sechs Betten.
Auf Bungalows dagegen setzt die Beachsafari Marsa Alam. „Zurzeit hat die Anlage Platz für 50 Gäste in Bungalows mit Bad und Strom“, so Inhaber Josef Lück. „Weg vom Massentourismus, hin zum Tauchen in kleinen Gruppen“, lautet seine Devise. Am Hausriff könne Non-Limit getaucht werden. „Sogar Walhaie haben wir schon gesehen“, erzählt Lück, der das Camp seit 1980 leitet.
Aber, wie ist das im Zelt? Kann man seine Lampen und Kameras aufladen? Ja! Licht ist vorhanden und Strom, um Akkus aufzuladen, ebenfalls. Allerdings: In einigen Camps wird ab 24 Uhr der Strom abgeschaltet. Noch ein kleiner Tipp: Eine Schlafbrille ist empfehlenswert. Pünktlich zum Sonnenaufgang wird’s im Zelt hell – und damit die Nachtruhe ab vier Uhr unfreiwillig beendet. Duschen und Toiletten werden gemeinschaftlich genutzt.
Red Sea Diving Safari bietet in den beiden Camps Marsa Shagra Village und Marsa Nakari Village unlimitiertes Tauchen am Hausriff: einfach einen Tank nehmen, auf der Tauchtafel den Namen sowie Ein- und Ausstiegszeit eintragen und dann vom Strand oder per Zodiac an die Spots fahren lassen. Die Guides und Helfer wissen genau, wer wann wo draußen ist – und wenn man vergisst sich auszutragen, gibt es schon mal einen „verdienten“, aber netten Rüffel. Am Strand hat jeder Taucher ein abschließbares Fach mit obligatorischer Kiste. Es gibt drei Becken zum Auswaschen und reichlich Platz zum Trocknen – und eine Stranddusche macht das Tauchen unkompliziert.
„Marsa Shagra Village hat sich durch das ausgezeichnete Hausriff sowie die Nähe zum Elphinstone-Riff vom einstigen kleinen Camp innerhalb weniger Jahre zur großen Anlage entwickelt“, erinnert sich Helmy. Von hier aus gehen sogar Early-Morning-Tauchgänge mit dem Zodiac zum Elphinstone Reef.
Wem das zu viel und zu hektisch ist, dem sei das Wadi Lahami Village ans Herz gelegt. Das bisher südlichste Resort Ägyptens garantiert unberührte Riffe sowie absolute Ruhe und Abgeschiedenheit. Hausrifftauchen gibt es hier leider nicht, deshalb ist der ganze Tauchbetrieb zeitlich durchorganisiert. Wer damit gut leben kann, wird mit unvergesslichen Erlebnissen an den schönsten Tauchgebieten Südägyptens belohnt: Die Fury Shoals werden bei morgendlichen Ausfahrten mit dem Zodiac angesteuert. Ausfahrten zum weiter entfernten St. John’s Reef werden mit Truck-Touren organisiert.
Und wie steht es um das leibliche Wohl? „Unsere Villages bieten eine All-inclusive-Verpflegung für Mahlzeiten, Getränke und Unterkunft je nach Geschmack und für jedes Budget“, so Helmy. „Eine Frühstücksveranda mit Blick aufs Meer, Lagerfeuer für Grillabende und Hausmannskost garantieren einen erholsamen Urlaub abseits von Massentourismus und Hotelkomplex“, sagt der Inhaber der Riff-Villa Samak.
Wer in seinem Urlaub der italienischen Küche die einheimische vorzieht, wird sich im Rocky Valley Divers Camp wohlfühlen: „Unsere Küche bietet köstliche ägyptische Mahlzeiten sowie ursprüngliche Beduinengerichte an“, erklärt Hassan el Assy.
„Mit der Ruhe und der Individualität der Camps kann kein Fünf-Sterne-Hotel mithalten“, meint Lück von Beachsafari Marsa Alam. „Für uns ist es einfach wichtig, eine Alternative zum Massentourismus zu bieten: unter Wasser am Riff und über Wasser im Camp.“ Ganz nebenbei sollte der finanzielle Aspekt nicht außer Acht gelassen werden: Die Übernachtung in den Camps ist sehr preisgünstig. Wer auf Luxus verzichten kann, dem bleibt mehr Budget für Tauchexkursionen übrig – und darum geht es doch! Bleibt zu hoffen, dass die vielen unterschiedlichen Camps, quasi als Pendant zum berühmten „kleinen gallischen Dorf“, den interessierten und pressluftverrückten Tauchtouristen erhalten bleiben.
Redsea Diving Safari (3 Camps)
- Marsa Shagra
- Nakari Village
- Wadi Lahmi
www.redsea-divingsafari.com
Pharao Dive Club
www.pharaohdiveclub.com
Rockyvalley
www.rockyvalleydiverscamp.com/deutsch/Tauch_Aktivitaeten.html
Rootscamp
www.rootscampredsea.com
Beachsafari
www.beachsafari-diving-center.de
Deep South Diving
https://www.facebook.com/DeepSouth.Diving
Sunshine Divers
www.sunshine-divers.de
Al Tarek Camp
www.altarek-sinai.com
Adroub Diving
www.adroub-diving.com/tauchcamp.html
Für viele Rotmeer-Liebhaber sind Tauchercamps eine unkonventionelle Alternative zum Tauchurlaub in Hotelanlagen. Für weniger Komfort gibt’s echte Wüstenatmosphäre und individuelle Unterwasser-Touren gratis.
VON MICHAEL KRÜGER
Campen in der sengenden Sonne? Gemeinschaftsbad? Ist das nicht total unkomfortabel? Wer Swimmingpool und organisierte Abendunterhaltung schätzt, wird an Tauchercamps garantiert wenig Freude haben. Alle, die sich vor Rudeltauchen und Kasernenbuffets mit Abend-Animation grausen, sollten jedoch einmal einen Blick auf die alternativen Unterkünfte werfen! Wer hier Urlaub macht, findet Ruhe und Abgeschiedenheit. Getaucht wird individuell oder in kleinen Gruppen. Viele Camps bieten hervorragende Hausriffe, die häufig auch Non-Limit betaucht werden dürfen, oder Ausfahrten mit Zodiacs und Jeeptouren zu den besten Spots.
Red Sea Diving Safari – die erfahrenste Tauchcamp-Organisation in Südägypten – feierte 2009 ihr 20-jähriges Bestehen. Ihre drei Tauchcamps Marsa Shagra Village, Marsa Nakari Village und Wadi Lahami Village liegen an schönen Hausriffen und bieten Zodiac-Touren zu Topspots wie dem Elphinstone Reef und den Fury Shoals an. „Wir arbeiten mit einem ‚Soft Impact‘-Konzept, das umweltfreundliche Tourismusentwicklung in der Gegend unterstützt“, schildert Hossam Helmy, Eigentümer der Red Sea Diving Safari. „Dieses Konzept basiert darauf, die maximale Anzahl der Zimmer im Resort auf die Kapazität unseres Hausriffs abzustimmen.“ Dadurch werde sichergestellt, dass das Hausriff nicht „übertaucht“ werde. Säuberungsaktionen, wie Clean-up-Days, sind fest ins Programm integriert.
Die Hausriffe begeistern nicht nur durch ihren guten Weich- und Hartkorallenbestand – auch die mittlerweile üblichen Dosen- und Plastikabfälle am Strand sind hier Fehlanzeige. „Mir ist wichtig, Tauchen mit Qualität anzubieten“, betont Helmy. „Wir verstehen uns als umweltfreundliche Organisation, die besonders auf den Schutz der außergewöhnlichen Korallenformationen der Region ausgerichtet ist.“ Ärgerlich: Am Nakari-Hausriff muss das Camp mit den Abfällen der Safariboote kämpfen. Durch die Strömung werden die touristischen Hinterlassenschaften täglich ans Riff gespült, danach müssen sie entsorgt werden.
Wenngleich die Grenzen von großem Tauchcamp zu kleiner Ferienanlage fließend sind, bietet der „Spirit“ der Camps eine Prise mehr Naturerlebnis als ein Tauchurlaub in einem großen Ferienresort. Die meisten Camps besitzen neben einfachen Zelten auch Hütten und komfortablere Unterkünfte. Wo bleibt da der Campergeist, mögen Hardliner fragen: Garantiert gibt es keine Handtuchschlacht am Swimmingpool (weil nicht vorhanden) oder Ohrensausen wegen eines (ebenfalls nicht stattfindenden) Abendprogramms.
Das Rocky Valley Divers Camp liegt auf einer kleinen Anhöhe mit Meerblick zwischen Safaga und Marsa Alam. 2004 eröffnete Hassan el Assy das Camp: „Ich bin hier in der Wüste aufgewachsen – es ist mein Herzenswunsch, meinen Gästen die Schönheit der Wüste zu zeigen. Außerdem bieten wir fantastische Tauchplätze an.“
„Das Hausriff des Rocky Valleys ist leicht erreichbar, vom Strand aus geht es ohne Hindernisse ins Wasser – bis zu einer Tiefe von etwa 40 Meter“, sagt el Assy. Bekannte Spots wie Abu Dahbab und Elphinstone Reef sind gut erreichbar. Das Rocky Valley Divers Camp ist besonders für Vereine interessant: Gruppen haben die Möglichkeit, das ganze Lager komplett zu mieten. Ideal für Tauchergruppen, die wirklich allein sein wollen. „Neben unserem Hausriff sind 25 bis 30 Riffe gut erreichbar. Unsere Top-Favoriten sind das Höhlenlabyrinth Beith Goha und Maklouf“, berichtet el Assy über die Bandbreite seines Tauchreviers.
„Back to Nature“ lautet die Devise eines anderen Tauchercamps, des Roots Camps. Rund 15 Kilometer vor El Quseir bietet diese Anlage Taucherlebnisse und schöne Shisha-Abende unterm Sternenhimmel. Einfach, zweckmäßig, romantisch.
15 Kilometer südlich von Marsa Alam liegt das Deep South Diving Camp, das ebenfalls über ein einfach zu betauchendes Hausriff verfügt. „Die Unterkünfte im Deep South Diving Camp bestehen aus afrikanischen Hütten mit Schilfdächern, alles nur 150 Meter von der Tauchbasis und dem Strand entfernt“, so Inhaber Karim Noor.
WG-Feeling am Roten Meer liefert die Riff-Villa Samak. Ohne den großen Rummel einer Hotelanlage bietet die Riff-Villa mit ihren maximal 16 Betten die perfekte Voraussetzung für einen gemütlichen und doch erlebnisreichen Urlaub. Karsten, Christina und das ganze Team geben alles, um den Urlaub aufs Angenehmste zu gestalten. Gewohnt wird in bequemen Zimmern oder in einer der Taucher-WGs mit vier oder sechs Betten.
Auf Bungalows dagegen setzt die Beachsafari Marsa Alam. „Zurzeit hat die Anlage Platz für 50 Gäste in Bungalows mit Bad und Strom“, so Inhaber Josef Lück. „Weg vom Massentourismus, hin zum Tauchen in kleinen Gruppen“, lautet seine Devise. Am Hausriff könne Non-Limit getaucht werden. „Sogar Walhaie haben wir schon gesehen“, erzählt Lück, der das Camp seit 1980 leitet.
Aber, wie ist das im Zelt? Kann man seine Lampen und Kameras aufladen? Ja! Licht ist vorhanden und Strom, um Akkus aufzuladen, ebenfalls. Allerdings: In einigen Camps wird ab 24 Uhr der Strom abgeschaltet. Noch ein kleiner Tipp: Eine Schlafbrille ist empfehlenswert. Pünktlich zum Sonnenaufgang wird’s im Zelt hell – und damit die Nachtruhe ab vier Uhr unfreiwillig beendet. Duschen und Toiletten werden gemeinschaftlich genutzt.
Red Sea Diving Safari bietet in den beiden Camps Marsa Shagra Village und Marsa Nakari Village unlimitiertes Tauchen am Hausriff: einfach einen Tank nehmen, auf der Tauchtafel den Namen sowie Ein- und Ausstiegszeit eintragen und dann vom Strand oder per Zodiac an die Spots fahren lassen. Die Guides und Helfer wissen genau, wer wann wo draußen ist – und wenn man vergisst sich auszutragen, gibt es schon mal einen „verdienten“, aber netten Rüffel. Am Strand hat jeder Taucher ein abschließbares Fach mit obligatorischer Kiste. Es gibt drei Becken zum Auswaschen und reichlich Platz zum Trocknen – und eine Stranddusche macht das Tauchen unkompliziert.
„Marsa Shagra Village hat sich durch das ausgezeichnete Hausriff sowie die Nähe zum Elphinstone-Riff vom einstigen kleinen Camp innerhalb weniger Jahre zur großen Anlage entwickelt“, erinnert sich Helmy. Von hier aus gehen sogar Early-Morning-Tauchgänge mit dem Zodiac zum Elphinstone Reef.
Wem das zu viel und zu hektisch ist, dem sei das Wadi Lahami Village ans Herz gelegt. Das bisher südlichste Resort Ägyptens garantiert unberührte Riffe sowie absolute Ruhe und Abgeschiedenheit. Hausrifftauchen gibt es hier leider nicht, deshalb ist der ganze Tauchbetrieb zeitlich durchorganisiert. Wer damit gut leben kann, wird mit unvergesslichen Erlebnissen an den schönsten Tauchgebieten Südägyptens belohnt: Die Fury Shoals werden bei morgendlichen Ausfahrten mit dem Zodiac angesteuert. Ausfahrten zum weiter entfernten St. John’s Reef werden mit Truck-Touren organisiert.
Und wie steht es um das leibliche Wohl? „Unsere Villages bieten eine All-inclusive-Verpflegung für Mahlzeiten, Getränke und Unterkunft je nach Geschmack und für jedes Budget“, so Helmy. „Eine Frühstücksveranda mit Blick aufs Meer, Lagerfeuer für Grillabende und Hausmannskost garantieren einen erholsamen Urlaub abseits von Massentourismus und Hotelkomplex“, sagt der Inhaber der Riff-Villa Samak.
Wer in seinem Urlaub der italienischen Küche die einheimische vorzieht, wird sich im Rocky Valley Divers Camp wohlfühlen: „Unsere Küche bietet köstliche ägyptische Mahlzeiten sowie ursprüngliche Beduinengerichte an“, erklärt Hassan el Assy.
„Mit der Ruhe und der Individualität der Camps kann kein Fünf-Sterne-Hotel mithalten“, meint Lück von Beachsafari Marsa Alam. „Für uns ist es einfach wichtig, eine Alternative zum Massentourismus zu bieten: unter Wasser am Riff und über Wasser im Camp.“ Ganz nebenbei sollte der finanzielle Aspekt nicht außer Acht gelassen werden: Die Übernachtung in den Camps ist sehr preisgünstig. Wer auf Luxus verzichten kann, dem bleibt mehr Budget für Tauchexkursionen übrig – und darum geht es doch! Bleibt zu hoffen, dass die vielen unterschiedlichen Camps, quasi als Pendant zum berühmten „kleinen gallischen Dorf“, den interessierten und pressluftverrückten Tauchtouristen erhalten bleiben.
Redsea Diving Safari (3 Camps)
- Marsa Shagra
- Nakari Village
- Wadi Lahmi
www.redsea-divingsafari.com
Pharao Dive Club
www.pharaohdiveclub.com
Rockyvalley
www.rockyvalleydiverscamp.com/deutsch/Tauch_Aktivitaeten.html
Rootscamp
www.rootscampredsea.com
Beachsafari
www.beachsafari-diving-center.de
Deep South Diving
https://www.facebook.com/DeepSouth.Diving
Sunshine Divers
www.sunshine-divers.de
Al Tarek Camp
www.altarek-sinai.com
Adroub Diving
www.adroub-diving.com/tauchcamp.html