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Skrupellose Souvenir-Jagd



VON MICHAEL KRÜGER

„Wrack-Relikte gehören, wenn überhaupt, in Museen und nicht in Wohnzimmer von Raubtauchern“, verurteilt UW-Archäologe und Forschungstaucher Florian Huber die illegalen Aktivitäten der Trophäenjäger. Aber auch Schneckengehäuse, Korallen, Steine und Sand sollten Urlauber besser dort lassen, wo sie hingehören – nicht nur aus ökologischen Gründen.


Immer wieder spielen Taucher „Indiana Jones“ und zeigen an Schiffsfriedhöfen Verhaltensweisen wie Schnäppchenjäger am Grabbeltisch: Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, wird eingesackt. Sie vergessen, dass diese von der Luft abgeschlossenen Relikte wertvolles Kulturgut sind und Archäologen wichtige Informationen liefern. Die Skrupellosigkeit sowie die Missachtung der Schicksale treibt seltsame Blüten: Souvenir-Jäger posten sogar auf Facebook ihre Trophäen, die sie mit Brechstange aus den Wracks gerissen haben. Würden diese Piraten auch Soldatenkreuze und Urnen vom Friedhof mitnehmen? Vielleicht ist diese Mentalität den Auswüchsen der Gratis-Kultur geschuldet? Filme, Musik und E-Books kann man ja auch kostenlos von Servern in Tobago oder Timbuktu herunterladen.

„Schon ein am Strand gefundenes Schneckengehäuse kann eine Menge Ärger bereiten“, erläutert Alwin Bogan, Pressesprecher des Deutschen Zollfahndungsdienstes. „Vergehen werden dem Bundesamt für Naturschutz gemeldet und oft mit Bußgeldern im dreistelligen Euro-Bereich geahndet“, so Franz Böhmer, zuständig für Vollzugsfragen im Bereich des Artenschutzes des BfN. Das erschreckende Ausmaß der rücksichtlosen Souvenirjagd ist auf der Facebook-Seite „Sardinien, ausgeraubt und geplündert“ zu sehen (www.facebook.com/sardegnarubataedepredata).

Das Washingtoner Artenschutzabkommen gilt in rund 175 Staaten. Nicht nur beim deutschen Zoll, auch in anderen Staaten kann man Probleme bekommen: Vielleicht erinnern Sie sich an den Fall eines deutschen Familienvaters, der in der Türkei in Haft kam, weil sein Sohn einen angeblich antiken Stein am Strand eingesteckt hatte. Auch Länder wie Ägypten, Griechenland und Russland schützen ihr Kulturgut mit teilweise drakonischen Strafen. „Bei Verstößen sind mehrere Monate U-Haft und Kautionszahlungen von bis zu 10 000 Euro die gängige Praxis“, heißt es beim Auswärtigen Amt.

Woher kommt die Leidenschaft der Jäger und Sammler? Einige Wissenschaftler halten dieses Begehren für eine  Zwangsneurose – und damit sind nicht nur Müll sammelnde Messies gemeint. Die Komplexität der modernen Gesellschaft wecke den Wunsch nach Überschaubarkeit, die durch Sammlungen erzeugt werden könne.

Und diese Passion macht selbst vor Wegweisern nicht halt: Die Straßenschilder der durch die Beatles weltberühmten Abbey Road oder Penny Lane wurden so oft gestohlen, dass sie teilweise nur noch auf die Mauern lackiert wurden. Auch das Ortsschild des oberösterreichischen Dorfs Fucking ist ein begehrtes Souvenir. Gefährlicher wird es, wenn Stoppschilder oder Andreaskreuze zur Garagen-Dekoration abmontiert werden. Kein Kavaliersdelikt, sondern ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, der mit hohen Geldstrafen und Freiheitsentzug von bis zu fünf Jahren geahndet wird.

Was passiert, wenn Wrack-Plünderer erwischt werden? Wegen der Komplexität und der juristischen Brisanz des internationalen Seerechts ist das schwieriger. Es gibt die UNESCO-Generalkonferenz zum Schutz des Kulturerbes unter Wasser. Das Übereinkommen untersagt jeglichen Handel mit Artefakten von Schiffswracks, die älter als 100 Jahre sind. Wracks sind Denkmale und deren Schutz ist Sache der Bundesländer. Die Zuständigkeit endet außerhalb der zwölf Seemeilenzone. Immerhin gelten einige Wracks als Kriegsgräber und werden durch internationale Konventionen geschützt. Dass dieser Friedhof schwer zu überwachen ist, macht die Jagd für Plünderer umso atraktiver.

Falls Sie unbedingt eine Muschel am Strand mitnehmen möchten, informieren Sie sich unter www.artenschutz-online.de oder schicken Sie ein E-Mail mit Foto und Fundort an info.privat@zoll.de, um keine böse Überraschung zu erleben. Ansonsten halten Sie sich bitte an die goldene Tauchregel: „Take only pictures and leave only bubbles!“

„Taucher sind Botschafter der Meere und sollten diese sensiblen Lebensräume nicht plündern, sondern schützen“, meint TAUCHEN-Redakteur Michael Krüger.

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MICHAEL KRÜGER  22765 HAMBURG 
Deutscher PRESSE VERBAND (DPV)
MITGLIEDS-NR. DE-536021-001


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++49 176 87 99 51 25


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