Oktober 2019: 750 000 Tonnen Haie und Rochen werden jährlich weltweit abgeschlachtet. Wal- und Delfinmassaker laufen auf vollen Touren. Die Tierlobby tut sich schwer gegen wirtschaftliche Mechanismen!
Bedrohliche Zahlen: 25 Prozent der Haie sind vom Aussterben bedroht. Dennoch werden nach einem Bericht der Artenschutzorganisation Traffic vom September 2019 jährlich rund 16 000 Tonnen Flossen importiert. Der Wert liege bei fast 300 Millionen Dollar im Jahr. Hongkong sei mit Abstand der größte Importeur, gefolgt von Malaysia, China und Singapur. Zusammen machen die Länder rund 90 Prozent der Importe aus. Für Haie und Rochen ist Überfischung eine große Gefahr. Anders als andere Fischarten vermehren sich Haie nur langsam. Aber nicht nur die Asiaten sind aktiv: Für Hai- und Rochenfleisch sind Brasilien, Spanien, Uruguay und Italien die größten Importeure. Auch in Deutschland wird Haifisch mit Tarnnamen als „Seeaal“ oder „Dogfish“ angeboten. Tierschützer verlangten bisher vergeblich, solche Produkte zu verbieten. Auch den Delfinen geht es nicht besser: Wie jedes Jahr läuft die grausame Delfinjagd in Taiji wieder auf Hochtouren. Von September bis April sind 1700 Delfine zur Jagd freigegeben. Früher färbte sich die Bucht durch das Blut der Meeressäuger rot. Mittlerweile vermeiden die japanischen Fischer blutige Szenen: Die Meeressäuger erhalten einen Stoß mit einer Harpune. Anschließend wird die Klinge herausgezogen und die Wunde mit einem Korken verschlossen. Die Delfine verbluten innerlich – sieht ja keiner. Auch auf den Färöer-Inseln pflegt man blutige Traditionen: Wie jedes Jahr wurden 1000 Grind- und Schweinswale sowie Delfine und Tümmler barbarisch geschlachtet. Ein Verbot ist nicht absehbar, obwohl Walfang für Mitgliedsstaaten der EU verboten ist. Es gibt Licht am Ende des Tunnels: Erst im August 2019 wurde das Fischen und der Handel von Makohaien und Gitarrenrochen erschwert. Nach den Regeln des Washingtoner Artenschutzabkommens (Cites) werden mehr als drei Dutzend Hai- und Rochenarten geschützt. Auch das Leid der 100 Orcas und Belugas in Russland hat ein Ende. Endlich wurden die Tiere aus dem „Wal-Gefängnis“ in der Bucht von Srednyaya in Russland in die Freiheit entlassen. Die Tiere sollten an chinesische Delfinarien verkauft werden. Bleibt zu hoffen, dass dieser menschliche Irrsinn eines Tages nur noch ein dunkles Kapitel der Geschichte bleibt.
„Die skrupellose Jagd auf Wale, Haie und Rochen nimmt leider kein Ende“, sagt TAUCHEN-Redakteur Michael Krüger.