Wer kannte Sie nicht in Göttingen? Unsere Mutter Ruth Stenzel, die zusammen mit Rudi und Fred die SOS-Katzenhilfe gegründet hat. Ruths große Liebe waren immer Katzen gewesen. Ihr Spitzname war nicht ohne Grund seit ihrer Jugend „Kätzchen“. Cats first - dann kam alles andere! Eigentlich eine gute Hierarchie:-). Sie war auch der Motor der SOS-Katzenhilfe in Göttingen. Geboren wurde Ruth am 17.3.1945 in Göttingen. Ihr Vater war Malermeister und Maler Adolf Krauel – ihre Mutter war die Krankenschwester Magdalena Sandvoss, Aufgewachsen in der Burgstraße 21 zwischen Burgschänke, Trou und Pekingrestaurant und immer von Katzen umgeben.
Aus der Katzenleidenschaft entwickelte sich immer mehr ihr Engagement für den Tierschutz. Betreuung von Katzen an Futterstellen, Einfangen kranker Tiere mit Lebendfallen, Tierarztfahrten Anfang der 2000er hatte sie die Idee, die Katzenhilfe Göttingen zu modernisieren und mit Pressearbeit und PR Geld und Mitglieder zu gewinnen, um den Katzen helfen zu können. Es folgten aktive Jahre mit den SOS-Katzen mit Flohmärkten, Ständen in der Innenstadt und vielen Presseartikeln.
Ruth, Rudi, Fred und die vielen Mitgliedern konnten in den Jahren hunderten Katzen helfen und dafür sind ihr alle sehr dankbar. Nach kurzer, schwerer Krankheit starb Ruth am 18.6.2013 mit 68 Jahren. Ihr Bruder Adolf „Addi" Krauel und unser Onkel (13..11.1946) starb am 3.6. 2018 mit 71 Jahren. Ihr Mann Rudi Rudolf Stenzel (geboren am 15.9.1949) starb ebenfalls nach kurzer, schwerer Krankheit am 17.1.2019 mit 69 Jahren. Sie wurden alle auf dem Friedwald Burg Plesse, Göttingen bestattet.
„Großes Katzenelend in Göttingen und Umgebung “, „In Plastiktüten entsorgt oder in Bananenkiste ausgesetzt" - Die Resonanz der Leser auf die Artikel war überwältigend. „Das Telefon klingelte pausenlos, hunderte Emails und Briefe und zahlreiche Spenden zeigten uns die Hilfsbereitschaft und Engagement," so Ruth Stenzel. Wir haben einige neue Mitglieder gewonnen und viele Katzenliebhaber, die spontan ihre Hilfe angeboten haben. So konnte der Verein vielen Tieren ein neues Zuhause geben.
MIT VIELEN KATZEN AUFGEWACHSEN
Wir hatten immer drei bis fünf Freigänger – so nannte man die Katzen damals nicht, weil alle frei herumliefen. Katzenklos? Dafür war der Garten und das Blumenbeet perfekt – meine Oma freute sich immer über den Biodünger. Katzenfutter gab es nur Kitekat und Whiskas - je drei Sorten. Brekkies kamen später. Ansonten hab ich immer für 2 Mark vom Schlachter Milz geholt und verfüttert. Wenn man sich heute die Tierabteilungen bei Fressnapf und Futterhaus ansieht - unvorstellbar:-). Auch mein älterer Bruder Andreas und ich haben viele Katzenleben von Geburt bis zum Tod verfolgt und miterlebt. Nach dem Hausbrand Silvester 1983/1984 und vier Jahren in der Bürgerstraße 25 zog die ganze Patchworkfamilie – Onkel Addi und Renate Schumann waren auch dabei – in die Gartenstraße 13a.
ENGAGEMENT FÜR TIERSCHUTZ
Aus der Katzenleidenschaft entwickelte sich immer mehr ihr Engagement für den Tierschutz. Betreuung von Katzen an Futterstellen, Einfangen kranker Tiere mit Lebendfallen, Tierarztfahrten Anfang der 2000er hatte sie die Idee, die Katzenhilfe Göttingen zu modernisieren und mit Pressearbeit und PR Geld und Mitglieder zu gewinnen, um den Katzen helfen zu können. Es folgten aktive Jahre mit den SOS-Katzen mit Flohmärkten, Ständen in der Innenstadt und vielen Presseartikeln.
ÜBER DIE SOS-KATZENHILFE
Gegründet haben wir den Verein im November 1995. Wir alle engagierten uns schon lange im Tierschutz. Doch die vermehrte Konfrontation mit der Not der unzähligen streunenden Katzen, für die sich niemand zuständig fühlt, ließ uns keine Ruhe: Hier war unsere Aufgabe, hier wollten wir helfen.
VIEL ZU FRÜH GESTORBEN
Ruth ist 2013 im Alter von 68 Jahren gestorben. Ihr Bruder Addi Krauel 2018 (71), Rudi Stenzel 2019 (69).

Liebe Freunde,
ganz plötzlich ist vor drei Tagen unsere Mutter Ruth im Alter von 68 Jahren gestorben. Viele unserer Freunde kennen Ruth. Sie hat sich ja immer darüber beschwert, dass viele Freunde unsere Mutter kannten - sie aber niemals die Eltern unser Freunde kennengelernt hat. Das lag immer daran, dass alle bei uns waren, weil bei uns alles möglich war! Der Grund war Ruth. Sie hat uns immer die absolute Freiheit gegeben: Seit dem Teenager-Alter konnten wir beide machen, was wir wollten. Sie ist auch der Grund dafür, dass wir beide unsere Interessen wie Medien, Musik, Technik, Reisen ausleben! Danke! Ruths große Liebe waren immer Katzen gewesen. Sie war auch der Motor der SOS-Katzen in Göttingen. Wir werden sie vermissen.
RUDI STENZEL + DIE «APFEL & KORN KG«
Mit Rudi Rudol Paulf Stenzel Stiefvater war sie seit 1989 verheiratet. *1949- Er ist 30 Jahre später, im Januar 2019 gestorben. Geboren in Emden hat er Jura in Göttingen studiert, aber abgebrochen und als Technischer Leiter bei Ast Text + Bild und Achim Stahn gearbeitet. Viele kennen ihn aus dem Maßkrug, Köpi und aus der Göttinger Szene. Er war 1979 im Nörgelbuff mit seiner Band »Apfel & Korn KG« mit Ute Karasch (links) aktiv. Die fünf haben den 3. Platz beim Göttinger Chansonwettbewerb gewonnen und dem deutschen Liedgut verschrieben. Eins der vorgetragenen fünf Stücke hieß: Zeigt her eure Füßchen, zeigt her eure Schuh (wie man auf dem Foto sieht). Posthum hat er es auf den Titel des Göttinger Buches . Über die wilden 60er, 70er und 80er in der Unistadt. Rudi ist auf dem Titel. Schöne Zeitreise: «Göttinger Kneipengeschichten: Beat, Buff und Bier«. (Wartberg Verlag, 84 Seiten, 15,90 Euro).https://www.amazon.de/Göttinger-Kneipengeschichten-Göttingens-unvergessliche-Kneipenkultur/dp/3831335583
Fotos vom GT, Sonnenschein TV, Blick, Extra-Tipp, HNA u.v.a. Logo: Michael Krüger
WAS SIND STRASSENKATZEN?
Was als Stubentiger auf sanften Pfoten durch die Wohnung streicht, kann in der freien Natur zum Problem werden: Verwilderte Katzen können schnell eine Plage werden. SOS-STRASSENKATZEN versucht das Beste, ist aber aus Geldmangel oft machtlos.
- Schwierige Fangaktionen mit Lebendfallen
- Tierarztfahrten zwecks Kastration und Behandlung
- Wieder-Freilassen scheuer Katzen
- Einrichten von Futterstellen
- Betreuen der Katzen an der Futterstelle
- Aufnahme von kleinen Kätzchen in privaten Pflegestellen
- Weitervermittlung der Jungkatzen
- Sammeln von Flohmarktartikeln
- Regelmäßige Flohmarktverkäufe (oft einzige Einnahmequelle)
FANGEN UND KASTRIEREN?
Meistens bekommen wir Hinweise aus der Bevölkerung, dass sich wilde Katzen herumtreiben. Dann fahren wir hin, fangen die Tiere, lassen sie durch den Tierarzt kastrieren und setzen die Tiere, die wir nicht platzieren können, am nächsten Tag wieder aus. Die Katzen verteidigen dann ihr Revier und lassen keine andern rein.
Aber viele Gemeinden kümmern sich nicht darum oder setzen einfach eine Flinte, oder noch schlimmer, Gift ein. Und das ist gegenüber den Katzen, anderen Tieren und auch Kindern völlig verantwortungslos.
80 MILLIONEN KATZEN NACH 10 JAHREN
Nachwuchs aber stellt sich immer wieder ein. Geht man davon aus, dass ein Katzenpaar zweimal im Jahr Nachwuchs bekommt und jeweils nur drei Junge pro Wurf überleben, dann kommt man nach einem Zeitraum von 10 Jahren auf die stattliche Zahl von mehr als 80 Millionen Katzen.
nach 1 Jahr: 12 Katzen
nach 2 Jahren: 66 Katzen
nach 3 Jahren: 382 Katzen
nach 4 Jahren: 2.201 Katzen
nach 5 Jahren: 12.680 Katzen
nach 6 Jahren: 73.041 Katzen
nach 7 Jahren: 420.715 Katzen
nach 8 Jahren: 2.423.316 Katzen
nach 9 Jahren: 13.958.290 Katzen
nach 10 Jahren: über 80 Millionen Katzen
KASTRIEREN STATT TÖTEN
Aber eben, das Geld ist ein Problem. So kostet der Tierschutz die Kastration eines Katers Geld. Da ist der Griff zu Flinte und Gift eben billiger.
Aber auch Private verstehen die Anliegen des Tierschutzes oft nicht. Vielen ist es egal, wenn sich die Katzen vermehren. Aus Kostengründen verzichten zum Beispiel viele Bauern darauf, ihre Hofkatzen zu kastrieren.
Das Resultat: Jungtiere werden erschlagen und ersäuft und wer flüchten kann, verwildert und wird zur. Und das nur, weil der Geiz grösser ist als die Tierliebe! Es muss bei den Leuten ein Umdenken stattfinden.
Denn wer sein Tier mag, der sollte es unbedingt kastrieren lassen. Und das ist schon mit fünf oder sechs Monaten möglich. Unser Motto heisst ‘kastrieren statt töten".
VORURTEILE KASTRATION
Viele Unwissende regen sich über Kastrationen auf. Wer aber eine kastrierte Katze besitzt, kann diese Meinungen widerlegen:
1. WERDEN KASTRIERTE KATZEN FETT?
FALSCH: Richtige Bewegung und vernünftige Ernährung halten die Katze fit wie vorher
2. WERDEN KASTRIERTE KATZEN FAUL?
FALSCH: Die Kastration hat erwiesenermassen keinen EInfluss auf den Charakter - sie werden meistens nur anhänglicher.
3. VERLIEREN KATZEN IHREN JAGDINSTINKT?
FALSCH: Kein Unterschied feststellbar - im Gegenteil: Sie ist weniger abgelenkt.
4. NIMMT MAN DEN KATZEN DEN SPAß?
FALSCH: Bei der Katze ist es keine Lust sondern ein Trieb, den sie nach der Kastration nicht mehr verspüren. Unkastrierte Katzen leiden umso mehr, wenn sie ihren Trieben nicht nachgehen können und eingesperrt werden.
5. EIN EINGRIFF IN DIE NATUR?
FALSCH: Eine eigensinnige Einstellung, da sich Katzen unheimlich stark vermehren können.
PRESSE
„Großes Katzenelend in Göttingen und Umgebung
In Plastiktüten entsorgt oder in Bananenkiste mit Wurstscheibe ausgesetzt" - Die Resonanz der Leser auf den Artikel im Göttinger Blick war überwältigend. "Wir möchten allen, die uns unterstützen und mit Spenden helfen herzlich danken", sagt Fred Wöffler, Präsident der Katzenhilfe e.V. "SOS-Strassenkatzen", einem kleinen Verein zum Schutz der Katzen, die niemand haben will. ”Das Telefon klingelte pausenlos, hunderte Emails und Briefe und zahlreiche Spenden zeigten uns die Hilfsbereitschaft und Engagement". Wir haben einige neue Mitglieder gewonnen und viele Katzenliebhaber, die uns spontan ihre Hilfe angeboten haben. So konnte der Verein Katzen vermitteln, denen es vorher nicht so gut ging. Auch das gab es: Die Künstlerin Jessica Rochlitz hat ein Bild gezeichnet und bei ebay versteigert, um den Erlös der Katzenhilfe Göttingen e. V. zu spenden. Weitere sollen folgen.
Erschlagen, erstickt, ertränkt, vergiftet und zu Tode gequält
Grosses Katzenelend in Göttingen
Erschlagen, erstickt, ertränkt, vergiftet und Weise zu Tode gequält: Das ist das Schicksal unzähliger Katzen, die im Frühjahr die sprichwörtliche Katzenschwemme eingeleitet und jetzt im Sommer mit den ausgesetzten Urlaubskatzen das Katzenelend schaffen. ”Die Folge von Unwissenheit, Gleichgültigkeit, Bequemlichkeit„, sagt Ruth Stenzel von der Katzenhilfe Göttingen e.v. und führt weiter an ”meist sträflichem Geiz der Katzenhalter, die trotz eindringlicher Appelle ihre Katzen und Kater nicht unfruchtbar machen lassen". Täglich klingelt das Katzentelefon. ”Wir kommen da nicht mehr hinterher", so Stenzel.
Wie "Maja" wurden die anderen Katzen verlaust, verzeckt, die Ohren voller Milben, ein Auge zugeschwollen und auf die Knochen ausgehungert letzte Woche von einem Göttinger Hof gerettet und beim Tierarzt behandelt. Für die Tierärzte seit einigen Jahren traurige Routine - doch viele Ärzte fühlen sich ohnmächtig angesichts der Ignoranz. ”Wir haben mit einigen Tierärzten engen Kontakt - viele ärgern sich über die Passivität der meisten Leute".
Das Schicksal der kranken Katze "Maja" (Foto) vom vergangenen Freitag ist nur ein Beispiel von vielen, schildert Wöffler, der wie alle anderen Mitglieder nach Feierabend ehrenamtlich aktiv wird, ärgert sich über die Ignoranz vieler Leute. ”Viele schauen einfach weg, anstatt selbst etwas zu unternehmen. ”Momentan habe ich "Maja" mit zwei anderen Katzen (Foto) im Käfig vor der Tür und päppele sie erstmal auf. Wenn Sie wieder gesund ist wird sie sterilisiert lassen wir sie wieder frei - vielleicht finden wir auch jemanden, der sich um die Katze kümmert.
Ausgesetzte unkastrierte Samtpfoten und Bauernhofkatzen werden zum Problem - Göttinger Tierärzte fühlen sich "ohnmächtig" angesichts der vielen Katzen
Auf manchen Höfen werden die Mäusefänger geschätzt und gut versorgt, manchmal gehören sie sogar zur Familie. Häufig werden sie sich aber völlig selbst überlassen. Das bedeutet: Sie werden weder gefüttert noch gesundheitlich versorgt. Ein Problem sind häufig unkastrierte Bauernhofkatzen. Unter den potenten Katern gibt es häufig Kämpfe, die Weibchen sind durch ständige Trächtigkeit und Jungtieraufzucht geschwächt. Die Folgen sind Verletzungen, Krankheiten wie „Katzenaids“ und eine Flut von unerwünschten Katzenbabys.
Viele Kätzchen haben aber noch weniger Glück. Man wirft sie gegen die Wand, überfährt oder ertränkt sie. Mancher Landwirt meint aber auch, durch das Töten der Jungtiere weiteren Katzennachwuchs zu verhindern. Das haben die Göttinger Tierschützer bei einem Besuch auf einem Bauernhof selbst erlebt: „Man wirft die Jungtiere vor den Augen der Mutter gegen die Wand, so, dass die Mutter sehen muss, wie ihre Babys sterben. In dem Glauben, dass sie Angst bekommt und ihre Jungen beim nächsten Mal nicht mehr auf diesem Hof kommt"., so Fred Wöffler, Vereinspräsident der Katzenhilfe Göttingen e.V.
Für die Ablehnung der Kastration gibt es mehrere Gründe: zum einen den Kostenfaktor. Bei der weiblichen Katze kostet der Eingriff rund 100 Euro, beim Kater 50 Euro. Leben mehrere Katzen auf einem Hof, kommt da schnell eine höhere Summe zusammen. Die Kosten müssen die Tierschützer in solchen Fällen meist selber tragen oder durch Spenden finanzieren. Denn wenn man auf den Höfen nachfragt, gehören diese Katzen offiziell nirgendwo hin. Gerade bei potenten Katern, die oft auf Wanderschaft gehen, ist es tatsächlich schwer, zuzuordnen, wohin sie tatsächlich gehören.
Die "Geburtsmaschinen" - Ein Katzenpaar kann in zehn Jahren 80 Millionen Katzen produzieren!
Tierfreunde haben es einmal exemplarisch ausgerechnet. Bei der Annahme, dass eine Katze zweimal pro Jahr Nachwuchs produziert und jeweils nur drei Junge pro Wurf über leben, kommt man in einem Zeitraum von nur zehn Jahren auf die Zahl von mehr als 80 Millionen Katzen!
Manche Tierschützer suchen aber auch den Kontakt zu den Landwirten, erklären ihnen die Vorteile gut versorgter und kastrierter Katzen. Oft stoßen sie dabei auf Widerstand. Manchmal wächst aus solchen Aufklärungsgesprächen aber auch eine echte Zusammenarbeit zwischen Bauern und Tierschützern: Manche Landwirte stellen ihren Hof dann nämlich für gerettet aber menschenscheue Katzen zur Verfügung. Diese werden dort gut versorgt, aber nicht zum Kontakt mit dem Menschen gezwungen. Auch für die Landwirte hat diese Vorgehensweise einen großen Vorteil: Sie bekommen für ihren Hof gesunde, fleißige Mäusefänger, die nicht durch Nachwuchssorgen von der Jagd abgelenkt werden.
Mehr als 250.000 Katzen werden ertränkt, erschlagen oder zu Tode gequält und in Feld und Wiesen abgeschossen
Und so streifen sie später durch die Gegend - über 250.000 Katzen allein werden jährlich abgeschossen, oder verenden jämmerlich in den Fallen der Wald- und Wiesen-Sherriffs und selbsternannten Heger. Unzählige werden überfahren, vegetieren krank, verwurmt, von Flöhen geplagt auf Schrottplätzen, in Schrebergärten oder in der Nähe von Wohlstands-Müllhalden. Hin und wieder werden sie von mildtätigen Menschen gefüttert und vermehren sich, unendlich fruchtbar, weiter und weiter. So beißt sich das Elend der Katzenvermehrung sprichwörtlich in den Schwanz. Überzählige Katzen, die niemand haben will, die verwildern oder getötet werden. Sie ist in Jahrhunderten Domestikation zum Haustier geworden, für das wir die volle Verantwortung tragen. Dabei ist es nicht mit Ernährung und Pflege allein getan, sondern angesichts der unübersehbaren Oberproduktion der Hauskatzen, gehört die Sterilisation bzw. Kastration für einen verantwortungsvollen Tierfreund zwingend dazu. Bei der Sterilisation bleiben die Geschlechtsdrüsen erhalten und es werden bei der Katze die Eileiter und beim Kater die Samenstränge lediglich unterbrochen. Typisch weibliche und männliche Katzen-Verhaltensweisen bleiben erhalten. Bei der besonders zu empfehlenden Kastration werden bei der Katze die Eierstöcke und beim Kater die Hoden operativ entfernt. Der Eingriff wird ohne nachteilige Folgen für dasTier vom Tierarzt vorgenommen und bringt auch dem Katzenhalter nur Vorteile: DieT iere werden ruhiger, häuslicher und anhänglicher, da sie der Geschlechtstrieb nicht mehr plagt. Der Kater setzt keine Duftmarken mehr und die Katze wird nicht mehr rollig. Anderseits bleiben sie - wenn sie es vorher waren - nach wie vor gute Mäusefänger.
Eine andere oft genannte Begründung ist, dass kastrierte Katzen fett und faul würden und nicht mehr jagten. Ein Aberglaube, denn Geschlechts- und Jagdinstinkt sind nicht voneinander abhängig. Ganz im Gegenteil: Eine Katze, die nicht mehr auf Freiersfüßen wandelt, hat viel mehr Zeit für die Jagd – sie ist ja nicht mehr auf der Suche nach einem Paarungspartner.
Urlauber setzen ihre Katzen aus
Ferienzeit ist Urlaubszeit. Plötzlich stören in manchen Familien die Vierbeiner. Die Tierheime bekommen das gegenwärtig zu spüren. Das Miauen ist herzzerreißend. In einer Plastetüte stecken zwei Samtpfötchen. Irgendjemand hat sie eiskalt entsorgt. Vermutlich störten die Stubentiger die Urlaubspläne ihrer Besitzer. Vor allem in den Sommerferien können Menschen besonders herzlos sein. Zurzeit beobachten die Tierheime einen spürbaren Anstieg ausgesetzter Katzen. Meist werden die Miezen in Kisten gepackt und irgendwo stehen gelassen. Einige Menschen, die noch etwas Mitgefühl haben, binden die Katzen auch direkt vorm Tierheim an. "So schlimm war es voriges Jahr nicht", berichten die Tierheimleiter. Bisher ist dieser negative Trend jedoch nur bei Katzen zu erkennen. Hunde sind kaum betroffen. Die Tierheime sind zurzeit voll belegt. Die Betreuer kümmern sich um Hunde und Katzen. Deshalb ist es eher selten möglich, Vierbeiner in Pension zu nehmen, wenn Herrchen verreist. "Manchmal geht es kurzfristig, wenn Platz ist".
Katzenhilfe Göttingen. Rufen Sie bitte nicht einfach an: Werden Sie selbst aktiv
Eine wichtige Bitte: „Rufen Sie bitte nicht einfach an - wir kommen den Anfragen nicht mehr hinterher da wir alle ehrenamtlich arbeiten", schildert Fred Wöffler das Problem der Katzenhilfe. ”Wir suchen händeringend aktive Mitglieder. Machen Sie mit und werden Sie Teil einer großartigen Idee zur Hilfe der Katzen. Wir freuen uns über jedes neue Mitglied! Werden Sie bei uns aktiv! Oder spenden Sie uns! Jedes neue Mitglied bedeutet mehr Medienpräsenz und Öffentlichkeit und damit mehr Lobby für die Katzen! Werden Sie Mitglied! Ob aktiv, passiv oder reines Fördermitglied – als Einzelperson oder Firma. Sie können Ihre Beiträge steuerlich geltend machen, da wir ein gemeinnütziger Verein sind", so Wöffler.
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